Über die Modelllage und das Potenzial siehe den vorausgegangen Beitrag vom Dienstagabend: https://wesersollingwetter.wordpress.com/2017/02/21/stuermischer-donnerstag/
Auch am Mittwoch und Donnerstag blieben die Globalmodelle bei den berechneten Spitzenböen in unserer Region defensiver als manche höher aufgelösten Regionalmodelle – und lagen richtig: Von den zeitweise gezeigten Orkanböen blieben wir dann doch ein ganzes Stück weit entfernt. Ab Donnerstag Nachmittag zog das Sturmfeld von „Thomas“ über die Weser-Solling-Region hinweg und verursachte dabei auch einzelne Schäden, so musste zum Beispiel die Kreisstraße von Holzminden nach Fohlenplacken wegen eines umgestürzten Baumes vorübergehend gesperrt werden. Auch an anderen Orten des Kreises mussten Polizei und Feuerwehr wegen herabgefallener Äste und umgefallener Bäume ausrücken, insgesamt blieben die Schäden aber überschaubar. Vor knapp zwei Jahren Ende März 2015 hatte Orkantief „Niklas“ das Dach des Holzmindener Hallenbades abgedeckt, damals gab es orkanartige Böen (> 102 km/h = Bft. 11) in weiten Teilen Niedersachsens und auch im Kreis Holzminden.
Diesmal blieb es bei einzelnen schweren Sturmböen, die sich vor allem auf den Abend konzentrierten, ansonsten wurden Sturmböen registriert. Die von manchen Modellen für den Lauf der Nacht gegen 5 Uhr nochmals verschärft berechnete Lage trat nicht ein.
Die Spitzenböen der DWD-Stationen der Umgebung im Überblick:
Lügde-Paenbruch (258 m) 87 km/h
Warburg (236 m) 89 km/h
Hameln (68 m) 78 km/h
Alfeld (144 m) 74 km/h
Northeim-Stöckheim (109 m) 91 km/h
Göttingen (167 m) 85 km/h
Bad Lippspringe (157 m) 75 km/h
Für unseren Standort in Silberborn errechnet sich aus dem Rastermodell eine Spitzenböe von 96 km/h, was schwerem Sturm (Bft. 10) entspricht.
Die Niederschlagsmengen blieben ebenfalls unterhalb des modellierten Niveaus. An der DWD-Station Bevern betrugen die Tageswerte am Mittwoch und Donnerstag (Messzeitraum jeweils bis zum Folgetag 06:50 Uhr) 12,0 und 15,3 mm, an der privaten Station Holzminden-Stadt fast identische 12,2 und 15,6 mm. Auch wenn die zeitweise vorhergesagten Mengen nicht ganz erreicht wurden, war der Donnerstag nicht nur der niederschlagsreichste Tag des meteorologischen Winters, sondern seit über vier Monaten. Mehr Regen gab es zuletzt am 21.10. (Bevern) bzw. 19.10. (Holzminden).
Die genauen Messwerte aus Silberborn liegen ab Mittwoch vor. Dort gab es am Freitag auf der Rückseite des Sturmtiefs „Thomas“ noch einmal Schnee, der ziemlich genau oberhalb von 400 m (gut zu erkennen am Freitagvormittag am Höhenmeterschild an der Straße zwischen Neuhaus und Silberborn) auch vorübergehend liegen blieb.
Aufreißende Wolkendecke mit Aufzug des Sturmfeldes am Donnerstagnachmittag (Blick von Hohe Eiche ins Wesertal):
Schnee in Silberborn und an der Landstraße Richtung Torfhaus am Freitagvormittag:
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