Der Dezember 2024 brachte überwiegend ruhiges, mildes und trübes Wetter
Fotos von Annette Mokross
Wenig los beim Wetter auf der Zielgeraden des Jahres 2024: Der erste meteorologische Wintermonat ließ es meist ruhig angehen und dürfte anders als sein Vorgänger aus dem letzten Jahr, der unserer Region eine markante Hochwasserlage zu Weihnachten beschert hatte, schnell in Vergessenheit geraten. Frost gab es kaum, Schnee fiel (mit Ausnahme einiger weniger Flocken in den höchsten Lagen) gar nicht, die Sonne zeigte sich selbst für Dezemberverhältnisse nur selten und auch ein Frühwintersturm blieb aus. Im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten schloss der Monat mit dem üblichen Plus bei der Temperatur, einem kleineren Minus beim Niederschlag und einem größeren Minus bei der Sonnenscheindauer ab.

Mit einer Monatstemperatur von 4,28 °C war der Dezember 2024 an der DWD-Klimastation in Bevern um gut 1,5 Kelvin wärmer als im Mittel der Jahre 1991-2020. Im Vergleich zum 30 Jahre älteren Klimawert der Periode 1961-1990 betrug das Plus 2,5 K. Der letzte Dezember mit einer negativen Abweichung zu dieser früheren Klimanorm ist mittlerweile 14 Jahre her. Die tiefsten Temperaturen wurden gleich am 1. mit -3,1 °C in zwei Metern Höhe und -5,3 °C auf fünf Zentimetern Höhe über dem Erdboden gemessen, insgesamt gab es sechs Frost- und sieben Bodenfrosttage. Aber auch nach oben blieben die Ausschläge diesmal vergleichsweise gering: Der Monatshöchstwert von 12,6 °C am 18. war einer von drei Tagen mit zweistelligem Maximum, die mildeste Nacht brachte es auf ein Minimum von 10,3 °C.
An der Station in Silberborn lag die Monatstemperatur bei 2,0 °C – ein Plus von 1,3 K gegenüber dem Mittel der Jahre von 1991-2020 und von 2,2 K im Vergleich zum Zeitraum von 1961-1990. Höhenlagenbedingt mutete es zumindest phasenweise winterlich an, so gab es vier Tage mit leichtem Dauerfrost, drei davon zum Monatsausklang. Eine Schneedecke wurde aber auch im Hochsolling nicht gesichtet, es blieb bei wenigen Flocken, die sich mal kurz unter den Regen mischten. Die Anzahl der Frosttage lag mit 13 zwar deutlich höher als im Wesertal, aber unter dem langjährigen Ortsdurchschnitt. Die Extremwerte auf 428 m Stationshöhe betrugen -3,2 °C als Tiefstwert in 2 m und -6,2 °C in 5 cm Höhe am 29. und je 9,7 °C als Höchstwert am 18. und 19.; das niedrigste Maximum lag bei -1,0 Grad am Monatsletzten.

Die Analyse der Großwetterlagen über Europa zeigt an den ersten Tagen eine Hochdruckbrücke über Mitteleuropa, anschließend eine kurze Westlage und nach der ersten Woche einen Übergang zu einer Ostlage am Rand eines Hochs über dem Nordmeer und Teilen Skandinaviens. Diese Großwetterlage mit dem Namen „Hoch Nordmeer/Fennoskandien, Mitteleuropa überwiegend antizyklonal“ ist im Winter eigentlich ein Garant für Kälte – nicht aber in diesem Fall, da der Ursprung der Luftmassen aus dem Bereich des schwarzen Meeres kam und sich auf dem Weg zu uns über dem meist schneefreien Osteuropa nicht wesentlich abkühlen konnte.
Zur Monatsmitte stellte sich dann eine nicht allzu aktive Westwindlage ein, gefolgt von einer tiefdruckgeprägten Nordlage kurz vor den Feiertagen – doch auch im Norden lag keine Winterluft bereit, so dass sich die weiße Weihnacht auf die höheren Mittelgebirgslagen im Lande beschränkte. Mit einer ruhigen und trockenen Hochdrucklage ging der Monat und mit ihm das Jahr 2024 auf die letzten Meter, wobei auf der Ziellinie mit einer zunehmenden Westströmung und auffrischendem Wind die von manchen ge- und befürchtete Feinstaubwolke infolge des Silvesterfeuerwerks ausblieb.

Nach dem sehr nassen Vorjahresmonat mit einer ausgeprägten Hochwasserlage zu Weihnachten hielt sich der Niederschlag in diesem Dezember etwas zurück, ohne dass es dabei auffällig trocken blieb. Die Monatssummen erreichten meist 80-90% des langjährigen Mittels. In Silberborn, wo am meisten Regen (inkl. einiger weniger Schneeflocken) gemessen wurde, waren es mit 102 mm nur drei Millimeter weniger als im Ortsdurchschnitt. In Hellental fielen 91,8 mm, in Amelith 88,7, in Polle 86,2 und in Vorwohle 75,8 mm. Ottenstein meldete 69,1 mm, Hehlen 64,8, Bevern 63,9 und Holzminden 62,1 mm. Schlusslicht war Lüchtringen mit 59,1 mm. Die höchsten Tageswerte lagen mit 12-18 mm am 6. im Nikolausstiefel, die Anzahl der trockenen Tage belief sich meist auf zwölf, die trockenste Phase bildeten die letzten acht Tage ab Heiligabend.

Auf der Suche nach Sonnenschein wurde man in der Region vor allem am 1. und am 28. fündig – diese beiden Tage sorgten zusammen für 13 der insgesamt nur gut 19 Stunden des Monats. An der deutlichen Mehrzahl der Tage (23) zeigte sich die Sonne gar nicht am Himmel, vom langjährigen Durchschnittswert der Monatssumme kam nur etwas über die Hälfte zusammen.
Der Wind war zwar oft spürbar lebhaft, Sturmstärke wurde aber nicht gemessen. Im Mittel war er meist mit Stärke 3-4 unterwegs, die Böen erreichten Spitzen bis Beaufort 7.













