Inversionslage aus dem Lehrbuch

Eine Inversionswetterlage wie aus dem Meteorologie-Lehrbuch gab es an diesem Sonnabend im Stadtgebiet von Holzminden zu erleben. Während im Wesertal unter grauer Hochnebeldecke Dauerfrost mit Werten um -2 Grad zur Mittagszeit herrschte, lachte über Silberborn zur selben Zeit bei fast zehn Grad mehr die Sonne von einem blauen Himmel. Die sehr flache Nebelschicht befand sich zu dieser Zeit auf etwa halber Strecke zwischen Holzminden und Mühlenberg auf etwa 230 m. Auf dem dortigen Parkplatz war der feuchte Asphalt überfroren und spiegelglatt. Bei einer Inversionswetterlage liegt wärmere Luft in der Höhe über der schwereren Kaltluft am Boden und kann sich nicht mit dieser durchmischen, eine im Herbst und Winter bei Hochdruck häufig auftretende Situation, mit der die beliebten Wetter-Apps auch im Jahr 2025 nach wie vor ihre Probleme hatten und auch den „Tal-Holzmindenern“ einen sonnigen Tag versprochen hatten, aus dem aber ganz und gar nichts wurde. Doch während es in der norddeutschen Tiefebene keinen Ausweg aus dem Grau gab, war der Weg in die wärmere Sonne in unserer Heimat nur wenige Autominuten entfernt. Erst am Nachmittag kämpfte sich die Sonne auch in Wesernähe zumindest noch zeitweise durch den Hochnebel, es blieb aber bei Dauerfrost, während in Silberborn bis 7,6 °C gemessen wurden.

Avatar von Unbekannt

Autor: wesersollingwetter

Hobbymeteorologe und Autor des monatlichen Lokalwetterrückblicks im Täglichen Anzeiger Holzminden.

Hinterlasse einen Kommentar