Auch im März dominierte hoher Luftdruck das Wetter in der Region
Fotos von Annette Mokross
„Kaum Regen, viel Sonnenschein und verhältnismäßig kalt“ lautete die Überschrift des Februar-Rückblicks vor einem Monat – und vier Wochen später hat sich nur in Sachen Temperaturen etwas geändert: Der März 2025 war trotz vieler frostiger Nächte überdurchschnittlich temperiert, weil die Werte im Tagesverlauf oft deutlich anstiegen und mehrere neue Tagesrekorde bei den Höchstwerten erzielt wurden. Ansonsten änderte sich am Wettercharakter kaum etwas: Unter Hochdruckeinfluss schien die Sonne häufig von früh bis spät und in Summe so lange wie es längst nicht in jedem Hochsommermonat der Fall ist – hinter dem noch sonnigeren März 2022 Platz zwei seit Beginn der Aufzeichnungen. Noch extremer fiel die Niederschlagsbilanz aus: An mehreren Orten war dieser März so trocken wie noch keiner zuvor und dort, wo wie in Bevern neue Rekorde knapp verfehlt wurden, war es immer noch der zweittrockenste in der bis in die 1930er Jahre zurückgehenden Beobachtungshistorie.
Mit einer Monatstemperatur von 6,36 °C war der März 2025 an der DWD-Klimastation in Bevern um 1,14 Kelvin wärmer als im Mittel der Jahre 1991-2020. Noch deutlicher fällt das Plus mit 2,3 K gegenüber der Periode von 1961-1990 aus, die der Deutsche Wetterdienst weiterhin als Referenz für langfristiges Klimamonitoring verwendet. Ungewöhnlich waren sowohl die Tageshöchstwerte mit vier neuen Tagesrekorden und einem Durchschnitt von 13,7 °C, der eher einem April entspricht, als auch die hohe Anzahl der Frosttage mit 21 in zwei Metern Messhöhe und 26 über dem Erdboden. Der Tagesgang, also die Differenz zwischen Minimum und Maximum, betrug mehrfach rund 20 Grad bzw. Kelvin – bei der Bekleidungsauswahl hieß es dann: morgens Winterjacke, nachmittags T-Shirt. Am wärmsten wurde es am 21. mit 20,8 °C und an 14 Tagen wurde die 15-Grad-Marke überschritten, während es tagsüber am 15. mit maximal 6,7 °C am kühlsten blieb und die kälteste Nacht am 18. mäßigen Luftfrost bis -5,1 °C und Bodenfrost bis -8,3 °C brachte.
Bei Hochdruckdominanz fällt der Höhenunterschied von über 300 Metern zum Hochsolling bei den Temperaturen meist weniger ins Gewicht als bei Tiefdruck – so auch in diesem März, der an der Wetterstation in Silberborn auf knapp 430 m eine Monatstemperatur von 5,18 °C erzielte und damit um fast 2 K wärmer als im Mittel 1991-2020 und sogar etwas über 3 K wärmer als im Schnitt der Jahre 1961-1990 ausfiel. Das größere Plus zu den langjährigen Klimawerten im Vergleich zu Bevern kam vor allem durch weniger frostige Nächte und einen früheren Temperaturanstieg in den Morgenstunden zustande. Luftfrost gab es an 15 Tagen, das mittlere Minimum lag mit 0,0 °C um 0,2 K über dem in Bevern, das mittlere Maximum hingegen mit 10,6 °C deutlich und der Höhendifferenz entsprechend darunter. Am wärmsten war es auch hier am 21. mit 17,7 °C, die kälteste Nacht am 18. brachte Frost bis -4,4 °C. Die Anzahl der Bodenfrosttage war mit 26 identisch zu Bevern.

Die Analyse der Großwetterlagen über Europa zeigt zu Monatsbeginn eine Hochdruckbrücke, anschließend ein ebenfalls hochdruckgeprägte Süd-, später Südostlage mit deutlichem Temperaturanstieg tagsüber. Mit einem Wechsel auf nördliche Winde wurde es zu Beginn der zweiten Dekade wieder kühler und dazu machte sich schwacher Tiefdruckeinfluss bemerkbar, der aber so gut wie keinen Regen brachte, so dass es zur Monatsmitte vielerorts noch vollständig trocken geblieben war. Wieder zunehmender Hochdruckeinfluss und eine erneute Südlage brachten ab dem Ende der zweiten Dekade neben viel Sonnenschein, anhaltender Trockenheit und wieder deutlich ansteigenden Temperaturen im Verlauf auch wieder Staub aus der Sahara mit – ein mittlerweile im Frühjahr regelmäßig auftretendes Wetterphänomen. In diese Phase fiel auch die Zufuhr sehr trockener Luft mit nachmittäglicher relativer Feuchte von bis zu unter 30%. Mit einer Kaltfront kam zu Beginn der letzten Woche zumindest etwas Niederschlag auf, mehr als wenige Millimeter waren aber nicht drin. Nach einer weiteren Hochdruckbrücke brachte der Sonntag der Zeitumstellung am 30. Höhenkaltluft aus Norden mit, in der sich einzelne lokale Schauer bildeten, die am Standort Bevern einen neuen Trockenheitsrekord noch verhinderten, während an anderen Standorten der trockenste März seit Aufzeichnungsbeginn nicht mehr in Frage gestellt wurde. Damit fiel nahezu der gesamte Monat in das Schema „Blocking“, bei dem blockierende hochreichende Hochdruckzellen die Tiefs vom Atlantik fernhalten. Insgesamt gab es 2025 im ersten Quartal nur eine kurze Westlage – das geringste Auftreten seit 1996.

In Bevern stieg dank der Schauer am Monatsvorletzten die Regensumme noch auf 9,5 mm – Platz zwei in der Reihe Bevern/Holzminden mit Messungen seit 1935 hinter dem März 2011 mit 8,2 mm. Vom langjährigen Mittel fiel dabei nicht mal ein Sechstel. In Silberborn waren es mit 8,4 mm sogar nur zehn Prozent vom Durchschnitt und damit so wenig wie noch nie in einem März. Mittlerweile hat der DWD ältere Aufzeichnungen digitalisiert und stellt frei verfügbar Monatssummen des Niederschlags für den Hochsolling ab 1891 (Links siehe unten) zur Verfügung, wenn auch nicht ganz lückenlos. Dennoch kann man feststellen, dass es in dieser Region in einem März seit mindestens 135 Jahren noch nie so trocken war. Auch andernorts blieb der Messbecher meist leer und es wurden neue Rekorde aufgestellt – so in Holzminden mit ganzen 4,9 mm, in Vorwohle mit 7,6 und in Polle mit 8,8 mm. Auch Hellental (12,8 mm) und Hehlen (6,7 mm) meldeten die niedrigsten bisher erfassten Märzsummen, allerdings wird an beiden Standorten erst wenige Jahre gemessen. Um wenige Zehntelmillimeter verfehlt wurden die Rekorde von 2011 in Ottenstein mit 7,5 und in Lüchtringen mit 6,2 mm.
In Verbindung mit dem bereits sehr trockenen Februar sowie durch viel Sonnenschein zunehmender Verdunstung sind die oberen Bodenschichten mittlerweile zu trocken, während die Feuchte in den tieferen Schichten noch gut ist – bei der sich auch für die erst Aprilhälfte abzeichnenden anhaltenden Hochdruckwitterung fragt sich allerdings, wie lange noch.

Sonne satt hieß es an vielen Tagen in der Region – und mit ca. 213 Stunden war es nach 2022 mit sogar 240 Stunden der zweitsonnigste März der Historie. Das Klimamittel von 1991-2020 wurde um über 80% übertroffen und selbst das des im Schnitt sonnigsten Monats Juli noch um rund acht Stunden. Auch hierzu bietet der DWD neue Daten: Obwohl vor Ort kein Sonnenschein mit Sensoren am Boden gemessen wird (nächster Standort ist Lügde-Paenbruch), gibt es inzwischen aktuelle und historische Werte für den Standort Bevern, die mit Messungen in der Umgebung (wie Lügde) und anhand von Satellitenbildern zur Bewölkung in einem komplexen Verfahren errechnet werden. Was die einzelnen Tageswerte angeht, besteht hier aber noch Verbesserungspotenzial, wie erste Auswertungen zeigen. So kommt der DWD im März für die „Pseudostation“ Bevern nur auf 205 Stunden.
Der Wind spielte erneut keine große Rolle angesichts der Hochdruckdominanz, er frischte nur zeitweise bei Hochdruckrandlagen böig auf und erreichte dann meist Stärke 5. Die kräftigsten Böen wurden bei Durchgang der Kaltfront am 30.03. mit Spitzen von meist Stärke 7 an den umliegenden Windmessern registriert.












