Der August 2025 war durchschnittlich temperiert, recht sonnig und sehr trocken
Fotos von Annette Mokross
Von fast allem etwas dabei – so lässt sich die regionale Witterung im August 2025 am einfachsten auf den Punkt bringen. Höchstwerte bis fast 36 Grad, aber auch einige ungewöhnlich kühle Nächte standen ebenso auf der Zutatenliste wie der Wechsel von trüben Phasen und zumindest einem längeren sehr sonnigen Abschnitt. Nur nach ergiebigem Regen suchte man im gesamten Landkreis erneut vergebens, womit das Niederschlagsdefizit des Jahres 2025 weiter anstieg. So hinterlässt der dritte und letzte meteorologische Sommermonat wie auch die gesamte Jahreszeit eher gemischte Gefühle. Der August schloss von den reinen Zahlen her mit einem kleinen Plus bei der Temperatur, einem etwas größeren Plus bei der Sonnenscheindauer und einem sehr deutlichen Minus bei den Niederschlägen – nirgends wurde die Hälfte der langjährigen Mittelwerte erreicht, an manchen Stationen war kaum mehr als ein Viertel.
Mit einer Monatstemperatur von 18,45 °C lag der August 2025 an der DWD-Klimastation in Bevern um 0,23 K über dem Mittel der Jahre 1991-2020 und um 1,7 K über dem Durchschnitt der Zeit von 1961-1990. Nach einem mäßig warmen Start kletterten die Höchstwerte ab Ende der ersten Woche wieder in den Sommertagsbereich, ab 12.08. folgte eine kurze, aber recht knackige Hitzewelle mit drei heißen Tagen (die erste seit immerhin drei Jahren) und einem Maximum von 35,9 °C. In der zweiten Monatshälfte lagen die Höchstwerte meist zwischen 21 und 26 Grad. In Summe wurden 15 Sommertage mit mindestens 25,0 °C gemessen, das mittlere Maximum erreichte 25,1 °C und lag damit fast genau im Schnitt der letzten 25 Jahre. Empfindlich kühl wurden die Nächte zu Beginn der dritten Dekade mit Tiefstwerten im klar einstelligen Bereich, darunter zweimal nur wenige Zehntel über der Fünf-Grad-Marke und damit nicht allzu weit entfernt vom Monatsrekord von 4,7 °C, der aus dem Jahr 1973 stammt.

An der Wetterstation in Silberborn lag die Monatstemperatur mit 16,2 °C um 0,1 K höher als im Mittel der Jahre 1991-2020 bzw. um 1,4 K über dem Klimawert von 1961-1990. Zwei heiße Tage mit einem Maximum von 31,9 °C am 14.08. bildeten den Höhepunkt, die sehr frischen Nächte zum 24. und 25. mit einem Minimum von je 3,5 °C den Tiefpunkt. Im kühleren Klima des Hochsollings wurde die 20-Grad-Marke immerhin zwölfmal verfehlt, am deutlichsten am 22.08. mit einem Höchstwert von nur 14,8 °C. Auf der sommerlichen Seite stehen acht Sommertage, die durchschnittliche Höchsttemperatur lag bei 21,6 °C.
Bei der Analyse der Großwetterlagen über Europa zeigt sich zu Monatsbeginn eine tiefdruckgeprägte Nordwestlage, die bereits für einen Großteil Regensummen des Monats verantwortlich zeichnete. Anschließend ging es mit einer Westlage weiter, bei der sich zunehmend Hochdruck durchsetzte und die in eine Hochdrucklage über Mitteleuropa mündete. Mit Rückdrehung der Strömung auf Südwest entstand die kurze Hitzewelle vor Monatsmitte, bevor sich der Hochschwerpunkt zu den Britischen Inseln und ins Nordmeer verlagerte. Dies führte bei uns zum Einfließen von Luftmassen aus nördlichen Breiten mit entsprechendem Temperaturrückgang bis hin zu den sehr frischen Nächten zu Beginn der vierten Woche. In den letzten Tagen schaufelte ein Tief über Großbritannien wieder wärmere und wolkenreiche Luft zu uns, aus der nach zuvor verbreitet komplett trockenen drei Wochen immerhin wieder etwas Niederschlag fiel, meist allerdings nur in Form sehr schwacher und kurzer Schauer.

Mit diesen konnte das große Regendefizit des Monats allenfalls noch geringfügig verringert werden, so dass das Jahr 2025 mittlerweile auf den Spuren des Trockenjahres 2018 wandelt – vor allem im Hochsolling, wo im langjährigen Durchschnitt rund ein Viertel (Sommer) bzw. ein Drittel (Gesamtjahr) mehr Niederschläge fallen als in den tiefen Lagen des Wesertals. Nicht so in diesem Jahr bisher und auch nicht im August: Ganze 27 mm kamen an der Station in Silberborn zusammen, was nur gut einem Viertel des Mittels der Jahre 1991-2020 entspricht. Damit schaffte der Sommer mit rund 163 mm nicht einmal bei 60% seines Mittels und das Gesamtjahr weist per 31.08. lediglich knapp 420 mm aus – 2018 waren es nach acht Monaten immerhin schon 460 mm.
Das gewöhnlich nasse Hellental brachte es im August sogar nur auf 23,6 mm und im Sommer auf 157 mm. Dass es noch deutlich trockener geht, zeigt ein Blick auf die andere Seite des Sollings in den Nachbarkreis Northeim, wo die Station in Moringen-Lutterbeck auf 241 m Höhe mit 98,4 mm im Sommer (14,4 im August) zu den trockensten in ganz Deutschland gehörte. Mittlerweile sind auch die mittleren und tieferen Bodenschichten stark von der Trockenheit betroffen, wie ein Blick auf den Bodenfeuchte-Viewer des DWD unter https://www.dwd.de/DE/fachnutzer/landwirtschaft/5_bofeuview/_node.html verrät.
Auch an den anderen Messstellen im Kreis und seinen Nachbarorten blieben die Mengen im August überall unterhalb der Hälfte des jeweiligen 30-Jahres-Durchschitts. Am meisten meldete Ottenstein mit 43,8 mm, gefolgt von Bevern mit 29,2 mm. Hehlen kam auf 26,8 und Polle auf 26 mm, die Schlusslichter Lüchtringen und Vorwohle schafften es so gerade eben über die Marke von 20 mm (20,7 und 20,2).

So sehr das Jahr 2025 bisher mit Regen geizt, so großzügig zeigt es sich seit Mitte Februar (bis auf die Delle im Juli) beim Sonnenschein. Der August steuerte ca. 224 Stunden zur Jahreszwischensumme von fast 1.490 Stunden bei – damit fehlen vier Monate vor Schluss nur noch 30 Stunden bis zum Erreichen des Jahresdurchschnitts von ca. 1.520 Stunden. Für den August ergibt sich ein Plus von 30 Stunden oder 16% zum Mittel der Jahre 1991-2020. Nach trübem Monatsbeginn zeigte sich die Sonne zunächst mal mehr, mal weniger häufig, bevor am 9. die beständigste Phase begann, die an vielen Tagen zwischen zwölf und fast 14 Stunden eine Wochensumme von 87 Stunden brachte. Die zweite Monatshälfte war dann von einem wechselhaften Auf und Ab gekennzeichnet.
Der Wind trug nichts Berichtenswertes zum Geschehen bei und war im Mittel oft nur mit Stärke 1-2 unterwegs, die Böen lagen meist bei Stärke 4 bis 5 und erreichten nur ganz vereinzelt in der Spitze in freien Lagen mal Stärke 6.













