Der November 2025 brachte den ersten Schnee, war aber insgesamt zu trocken
Fotos von Annette Mokross
Der dritte und letzte meteorologische Herbstmonat zeigte wie so oft in den letzten Jahren zwei Gesichter: Bis Monatsmitte ein ausgesprochen mildes mit häufigen Höchstwerten klar im zweistelligen Bereich, in der zweiten Hälfte ein deutlich kälteres mit regelmäßigen Nachtfrösten und dem ersten Schnee – im Hochsolling über ein paar Tage hinweg, ganz kurz auch mal bis in die Niederungen. Unter dem Strich gab es gegenüber den langjährigen Mittelwerten ein kleines Plus bei den Temperaturen und ein etwas größeres bei der Sonnenscheindauer, während beim Niederschlag wieder einmal ein Minus steht – und das Jahr 2025 eines der trockensten seit Aufzeichnungsbeginn werden könnte.
Mit einer Mitteltemperatur von 5,95 °C war der November 2025 an der DWD-Station in Bevern um 0,3 K wärmer als im Mittel der Jahre 1991-2020. Gegenüber dem älteren Referenzmittel der Periode von 1961-1990 betrug das Plus 1,1 K. Die ersten sechs Tage brachten durchschnittliche Höchstwerte von fast 15 Grad, auf einen kurzen Rückgang folgte ein nochmaliger Anstieg auf bis zu fast 17 Grad kurz vor Monatsmitte. Solche warmen Witterungsabschnitte in der ersten Novemberhälfte werden oft als Martinisommer bezeichnet. Doch man sollte sich davon nicht täuschen lassen, der nachfolgende Absturz fällt gerade in jüngster Vergangenheit meist umso kräftiger aus – so auch in diesem Jahr, als es zu Beginn der dritten Dekade mäßigen Frost mit einem Tiefstwert von -6,2 °C am 23. gab. Nur sechs Tage zuvor hatte es in Bevern überhaupt erst den ersten Luftfrost der Saison gegeben. Eine erneute Milderung zum Monatsende beendete diesen frühwinterlichen Abschnitt, ein weiterer scheint bis in die zweite Dezemberhälfte nicht in Sicht. In der Zeitreihe Bevern/Holzminden mit Monatswerten seit 1934 ordnet sich der November 2025 im oberen Mittelfeld ein: 30 waren wärmer, 61 kälter.

An der Wetterstation in Silberborn lag die Monatstemperatur bei 4,5 °C und damit um 0,6 K über dem Mittelwert von 1991-2020 bzw. um 1,4 K über dem Klimamittel von 1961-1990. Selbst auf fast 430 m überschritten die Höchstwerte in den ersten Tagen regelmäßig die 10-Grad-Marke und nochmals an mehreren Tagen kurz vor Monatsmitte, am wärmsten wurde es am 5. und am 14. mit jeweils 14,2 °C. Dazwischen gab es am 7. und damit ungewöhnlich spät den ersten Luftfrost, ab 17. folgte dann regelmäßiger Nachtfrost von bis zu -7,8 °C und vom 21.-23. herrschte sogar leichter Dauerfrost. Der erste Schnee fiel am 19.11. und hinterließ eine Schneedecke von bis zu 4 cm, so dass der Adventsmarkt wie im Vorjahr in frühwinterlicher Kulisse stattfinden konnte. Während vor einem Jahr Tauwetter mit Nassschnee herrschte, blieben die Höchstwerte diesmal unter dem Gefrierpunkt. Auch in Zeiten des Klimawandels bleibt der erste Schnee im Laufe der zweiten Novemberhälfte im Hochsolling eine weitgehende Konstante.

Die Analyse der Großwetterlagen über Europa illustriert die sehr milde und niederschlagsarme erste Monatshälfte mit einer fast durchgehenden, meist hochdruckgeprägten Südwestströmung in den ersten zwei Wochen. Eine abrupte Drehung auf nördliche Richtungen brachte deutlich zurückgehende Temperaturen und Niederschläge teils als Regen, teils als Schnee. Zu Beginn der dritten Dekade geriet die eingeflossene Kaltluft vorübergehend unter Hochdruckeinfluss (Brücke Mitteleuropa), was zu den kältesten Tagen des Monats führte. Eine anschließende Tiefdrucklage sorgte für einen Temperaturanstieg und das Abtauen der dünnen Schneedecke in den höheren Lagen, und mit Rückdrehung auf südwestliche Richtungen verabschiedete sich der November mild und frostfrei.
Nachdem der nasse Oktober das vorausgegangene lange Niederschlagsdefizit ein wenig abbauen konnte, war im November wieder Schmalhans Küchenmeister in der Regentonne. Die langjährigen Mittelwerte wurden im gesamten Kreis verfehlt, so dass 2025 eines der trockensten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn werden dürfte, sofern nicht der Dezember doch noch einmal größere Mengen bringt. An der Klimastation des DWD in Bevern fielen 41,4 mm und damit nur 63% des Durchschnitts der Jahre 1991-2020. In Silberborn langte es mit 45,6 mm nicht einmal ganz für die Hälfte des dortigen Klimamittels, ganz ähnlich wenig fiel an den Sollingstationen in Amelith (44,9) und Hellental (44,4). Am meisten landete mit 57,7 mm in Ottenstein im Messbehälter, Polle meldete 49 mm und Hehlen 48,4. Schlusslichter waren diesmal Vorwohle mit 37,8 und Lüchtringen mit 34,3 mm. Landkreisweit reichte es während der Frühwinterphase für mindestens einen Schneedeckentag, am längsten hielt er sich in Silberborn mit 5-6 Tagen.

Die Sonnenscheindauer war für Novemberverhältnisse durchaus recht achtbar und übertraf mit gut 53 Stunden den langjährigen Durchschnitt um gut acht Stunden bzw. 18% – nur knapp zwei Stunden weniger als im sehr trüben Vormonat Oktober. Immerhin an drei Tagen gab es „Sonne von früh bis spät“, zweimal zu Monatsbeginn am 5. und 6. begleitet von 15-16 Grad sowie am 22. mit frühwinterlichen Temperaturen. Der Wind war meist schwach bis mäßig unterwegs, im Mittel oft mit Stärke 2-3 und in Böen meist bei 4-5. Nur am 23.11. kamen die Spitzenböen kurzzeitig mal bis auf Stärke 7.

Herbstbilanz: Mild, zu wenig Regen und Sonnenschein
Mit dem November endete der meteorologische Herbst 2025 und dieser hinterließ im Vergleich zu den 30-jährigen Mittelwerten Defizite bei Niederschlag und Sonnenschein und den obligatorischen Überschuss bei den Temperaturen. An der Station in Bevern war es mit 10,81 °C um 0,9 Grad wärmer als im Durchschnitt der Jahre 1991-2020; 172,6 mm bedeuten gut 88% des mittleren Niederschlags und 248 Stunden Sonnenschein ein Minus von knapp 39 Stunden bzw. gut 13%. In Silberborn wurden 8,8 Grad gemessen, was einem Plus von 0,7 Grad gegenüber dem Mittel von 1991-2020 entspricht, die Niederschlagssumme von knapp 235 mm lag um gut 31 mm bzw. zwölf Prozent im Minus. Die bisherige Jahressumme liegt nach elf Monaten noch um gut 75 mm unter der Jahresendsumme des Trockenjahres 2018, das allerdings wärmer und sonniger war und dadurch eine höhere Verdunstung aufwies.















