Der Mai 2025 war lange sonnig und trocken / Umstellung der Wetterlage im letzten Drittel
Fotos von Annette Mokross
Den Anfang und das Ende markierten je zwei meteorologische Sommertage, in den fast vier Wochen dazwischen war es dagegen maximal mäßig warm oder sogar kühl. Vor allem die Nächte blieben lange sehr frisch und selbst in der dritten Dekade wurde noch Bodenfrost gemessen. Unter dem Strich bewegte sich der Mai 2025 bei den Temperaturen sehr nahe am langjährigen Durchschnitt und damit fast drei Grad unter seinem sehr warmen, mehr sommerlichen als frühlingshaften Vorgänger vor einem Jahr. Beim Sonnenschein setzte sich der deutliche Überschuss der Vormonate ebenso fort wie das Defizit beim Niederschlag, so dass trotz einer nachhaltigen Umstellung der Großwetterlage im Laufe der dritten Dekade das sonnenscheinreichste und trockenste Frühjahr seit Beginn der Aufzeichnungen vor 90 Jahren stand.

Mit einer Monatstemperatur von 13,41 °C war der Mai 2025 an der DWD-Klimastation in Bevern um 0,11 Kelvin kühler als im Mittel der Jahre 1991-2020, im Vergleich zur Klimaperiode von 1961-1990 bedeutet dies ein Plus von gut 0,9 K. Damit war es seit dem Rekord von 2018 (16,44 °C) der fünfte von sieben Maien, der das jüngere Klimamittel verfehlte – so oft wie kein anderer Monat in diesem Zeitraum. Am wärmsten wurde es gleich am 2. mit einem Höchstwert von 27,6 °C, ab 4. folgte eine Reihe von Tagen, an denen die 15-Grad-Marke kaum mehr überschritten oder sogar verfehlt wurde. Auch wenn es für Luftfrost nicht mehr ganz reichte, lagen die Tiefstwerte oft im niedrigen einstellen Bereich mit einem Minimum von 0,6 °C am 9.; letzter Bodenfrost wurde am 23. und damit ungewöhnlich spät gemessen.
An der Wetterstation in Silberborn lag die Monatstemperatur mit 11,2 °C um gut 0,2 K unter dem Klimamittel von 1991-2020 und um 0,8 K über dem der Jahre 1961-1990. Für einen meteorologischen Sommertag reichte es auf 430 m Höhe noch nicht, am knappsten wurde die Marke am 2. mit einem Maximum von 24,7 °C verfehlt. Am kühlsten blieb es am 23. mit einem Höchstwert von nur 10,6 °C, insgesamt schafften es nur vier Tage über 20 Grad. Bei den Tiefstwerten stehen 0,7 °C am 8. und 0,8 °C am 16. in zwei Metern Höhe zu Buche sowie letzter Bodenfrost wie in Bevern am 23.05.

Die Analyse der Großwetterlagen über Europa zeigt den hochsommerlichen Start unter einem Mitteleuropa-Hoch und die anschließende deutliche Abkühlung durch eine Hochdruckrandlage in nordöstlicher Strömung. Mit diesem Abschnitt war zwar auch eine deutliche Bewölkungszunahme verbunden, Regen fiel dabei aber so gut wie gar nicht und das „so gut wie“ manifestiert sich in wenigen Zehntelmillimetern am 3. und 4. an einigen Stationen. Danach blieb es bis Monatsmitte komplett trocken, es dominierte dabei weiter eine Hochrandlage mit mal mehr östlicher und mal mehr nördlicher Anströmung. Mit vorübergehender Ausbreitung des Hochdrucks begann ab 10. der sonnigste Abschnitt des Monats, er dauerte knapp eine Woche, bevor vor allem in höheren Luftschichten ausgeprägte kleine Tiefs wieder mehr Wolken, aber immer noch kaum Regen brachten. Dies änderte sich erst mit Beginn der letzten Woche ab 24., als die erste nachhaltige Westwetterlage des gesamten Jahres (!) Einzug hielt und mit ihr sehr wechselhaftes Wetter mit meist nur noch geringen Sonnenanteilen, dafür aber endlich ergiebigeren Regenfällen.
Die Niederschlagssummen blieben trotz dieser Umstellung deutlich unter den langjährigen Mittelwerten – kein Wunder nach nur wenigen Litern pro Quadratmeter in den ersten drei Wochen. In Bevern reichte es noch für 41,9 mm – rund 70% vom Schnitt der Jahre 1991-2020. Am meisten fiel aufgrund mehrerer Schauertreffer in Lüchtringen mit 57,7 mm, gefolgt von Silberborn mit 56,8 mm, was rund 72% des dortigen Klimamittels entspricht. Amelith meldete 51,0 mm, Ottenstein 43,6, Polle 37,4, Hehlen 35,3 und Vorwohle 30,9 mm. Aus Hellental liegen diesmal leider keine vollständigen Daten vor.

Die Sonne zeigte sich wie in den Vormonaten länger als im Durchschnitt und schien ca. 248 Stunden lang über dem Kreis – ziemlich genau 50 Stunden bzw. 25% mehr als im Mittel von 1991-2020. Dabei war die erste Hälfte mit 158 Stunden die deutlich sonnigere, während die 2. Halbzeit sogar leicht unterdurchschnittlich ausfiel. Vom 10. bis 13. wurde die maximal messbare Tagessumme von fast 14,5 Stunden vier Tage in Folge ausgereizt.
Der Wind war im Mittel meist mit Stärke 2-3 unterwegs und erreichte sein Maximum verbreitet bereits mit dem Kaltfrontdurchgang am 2. mit Böen bis Stärke 7. Lokal sind kurze stärkere Böen während kleinräumiger Schauer und Gewitter nicht ausgeschlossen.
Frühjahr so sonnig und trocken wie nie zuvor
Mit dem Mai endete das meteorologische Frühjahr und es brachte neue Rekorde bei Sonnenschein und Niederschlagsarmut. In Bevern summierten sich die Regenfälle der Monate März bis Mai auf ganze 85,4 mm – so wenig wie noch nie in der gemeinsamen Klimareihe für die Standorte Bevern und Holzminden in den letzten 90 Jahren. Bezogen auf das langjährige Klimamittel betrug das Defizit fast 50%. Knapp verfehlt wurde eine neue Rekordmarke vermutlich im Hochsolling: In Silberborn landeten 106,5 mm im Messbecher, nicht einmal die Hälfte des Mittels der Jahre 1991-2020 (47,6%). In der noch längeren und zeitweise unterbrochenen Messreihe im Archiv des DWD tauchen je 102 mm den Frühjahren 2011 und 1893 auf – 2011 handelt es sich um einen errechneten Wert ohne Messungen vor Ort und 1893 ist nicht bekannt, wo genau damals gemessen wurde.
Die Sonnenscheinsumme lag mit 716 Stunden erstmals über der Marke von 700 und überschritt das langjährige Mittel um fast die Hälfte (47%). Bisheriger Rekordhalter war das Frühjahr 2020 mit 690 Stunden. Sonnigster Monat war absolut betrachtet der April mit 255 Stunden. Der März, der überwiegend noch zum astronomischen Winterhalbjahr gehört, steuerte 213 Stunden bei und landete in Relation zu Klimamittel und möglicher Sonnenscheindauer sogar auf Platz 1. Zusammen mit dem Februar dauert die außergewöhnlich sonnige Witterung bereits vier Monate an.
























































































































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