Beschleunigter Klimawandel: 2024 mit dem nächsten Temperaturrekord

Wärmstes Jahr seit Messbeginn brachte viel Niederschlag bei durchschnittlicher Sonnenscheindauer

„In Deutschland war noch nie seit Messbeginn 1881 ein Jahr so warm wie 2024. Damit muss der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach 2023 erneut ein „Rekordjahr“ melden.“ So beginnt die Pressemeldung des DWD vom 30.12.2024 und ihre Aussage trifft auch auf unsere Heimatregion zu: Sowohl an der Wetterstation des DWD in Bevern, repräsentativ für die Niederungen des Kreises, als auch an der Station in Silberborn, einem privaten Gemeinschaftsprojekt mit der Stadt Holzminden und stellvertretend für den Hochsolling, erreichten die Jahrestemperaturen 2024 neue Höhen. Und das ohne extreme Temperaturspitzen, auch in diesem Punkt unterscheidet sich das lokale Wetter nicht von der bundesweiten Bilanz des DWD.

Mit einer Jahrestemperatur von 11,59 °C war das Jahr 2024 an der DWD-Station in Bevern so warm wie keines zuvor in der Geschichte der lokalen Messungen, die inzwischen 90 Jahre zurückreichen. Das Plus gegenüber dem Klimamittel der Jahre 1991-2020 betrug 1,7 K, gegenüber der älteren Periode von 1961-1990, die das Klima vor der Erwärmung abbildet, waren es sogar +2,8 K. Der erst im Vorjahr aufgestellte Rekord von 11,32 °C wurde erneut deutlich um fast 0,3 K übertroffen – wie 2023 schon der vorherige Höchstwert von 11,01 °C aus den Jahren 2020 und 2022, deren Marken nunmehr schon fast 0,6 K tiefer als der aktuelle Rekord liegen. Solche Sprünge nach oben hat es in der Vergangenheit nur nach zuvor kalten Jahren gegeben, aber noch nie von einem ohnehin schon sehr hohen Niveau aus. Salopp formuliert hat die Erwärmung seit 2014 mehr als nur eine Schippe draufgelegt, was folgender Vergleich verdeutlicht: Betrug das Mittel der Jahre 1961-1990 noch 8,80 °C, waren es 1991-2013 schon 9,65 °C und der Zeitraum seit 2014 kommt in nur elf Jahren auf einen weiteren Anstieg von über einem Kelvin auf 10,73 °C.

Wesentlicher Treiber waren ein rekordwarmer Februar, auf den ein neuer Jahreszeitenrekord im Frühjahr folgte. Der Sommer verlief zwar auch überdurchschnittlich warm, aber nicht heiß, so dass sich die Wärmebelastung durch Hitze in Grenzen hielt und vielen das Jahr in der Erinnerung wohl gar nicht so besonders warm vorkommen mag. Eine Hitzewelle blieb wie schon 2023 aus, das Maximum von 34,1 °C in Bevern fällt in die Rubrik unauffällig, ebenso wie die insgesamt zwölf heißen Tage. Auffällig war hingegen die dünne Bilanz am anderen Ende der Skala: An nur 35 von 366 Tagen gab es Frost – so wenige wie noch nie in der Messreihe Bevern/Holzminden. Das Minimum von -9,7 °C gilt mittlerweile als durchschnittlich, bis 2013 waren Werte deutlich unter minus 10 Grad noch die Regel beim Jahrestiefstwert. Und bei den Monatsbilanzen gab es erstmals kein Minus gegenüber dem neuen Klimamittel von 1991-2020, alle zwölf überschritten ihr Mittel – am klarsten der Februar mit über fünf (!) Kelvin, gefolgt von März und Mai mit knapp 3 K; am geringsten Juni und Juli mit jeweils rund 0,3 K.

An der Wetterstation in Silberborn auf 428 m gab es ebenfalls einen neuen Jahresrekord: Mit 9,45 °C wurden die langjährigen Mittelwerte um 1,6 K (1991-2020) bzw. 2,65 K (1961-1990) und die bisherige Höchstmarke aus dem Jahr 2022 um 0,2 K übertroffen. Auf einen neuen Februarrekord folgten ebenso wie in Bevern weitere Rekorde im März und im Frühjahr, wärmster Monat war wie im Wesertal der August und kältester der Januar, der für den einzigen wirklich winterlichen Abschnitt des Jahres im Hochsolling mit einer Schneedecke bis 12 cm und fast zwei Wochen Dauerfrost sorgte. Die weiteren Eckdaten des Jahres von der Station sind in der Übersicht aufgeführt.

Wie schon 2023 fiel nicht nur die Temperatur-, sondern auch die Niederschlagsbilanz klar überdurchschnittlich aus. Erfreulich für die Natur: Die Regenfälle verteilten sich diesmal recht homogen über das Jahr, kurze und sehr kräftige Starkregenereignisse wie am 1. August, als flächig gut 50 Liter auf jeden Quadratmeter binnen weniger Stunden am Abend und in der frühen Nacht fielen, blieben ebenso die Ausnahme wie längere Trockenperioden. In Bevern kamen insgesamt 962 mm zusammen, ein Plus von gut 21% gegenüber dem Mittel 1991-2020. Zehn Monate waren nasser als im Schnitt, am deutlichsten Februar, April, August und September, während Oktober und Dezember unter ihrem Mittel lagen.

Ähnlich auf höherem Niveau sehen die Zahlen aus Silberborn aus, wo bei der Jahressumme nur ein Millimeter zur Marke von 1.200 mm fehlte, das sind rund 14% mehr als im Schnitt. Auffällig nass waren hier Februar, April und Mai; ein erwähnenswertes Minus gab es nur im Oktober.

Die weiteren Werte aus der Region von DWD-Stationen mit Niederschlagsmessung: Amelith 1.165 mm, Hellental 1.102, Polle 1.036, Ottenstein 1.025, Hehlen 1.001, Vorwohle 977 und Lüchtringen 895 mm; die private Messung im Stadtgebiet von Holzminden ergab 972 mm.

Auch die Sonnenscheindauer lag mit ca. 1.537 Stunden etwas über dem langjährigen Mittel, das Plus fiel mit 18 Stunden oder knapp 2% aber so gering aus, dass das Jahr 2024 als durchschnittlich beim Sonnenschein einzuordnen ist. Dabei war die Phase mit den höchsten Temperaturüberschüssen von Februar bis Mai die trübste in Relation zu den langjährigen Mittelwerten, während August, September und, man staune, der Januar am deutlichsten über ihrem Durchschnitt landeten. In absoluten Zahlen lag der August mit gut 240 Stunden vorn, gefolgt von Mai, Juli und Juni mit Monatssummen zwischen 222 und 214 Stunden.

Von größeren Unwettererscheinungen, das schließt die insgesamt unauffällige Windbilanz mit ein, blieben der Kreis und seine Bewohner 2024 weitgehend verschont.

Kaum Frost, wenig Sonne und kein Schnee

Der Dezember 2024 brachte überwiegend ruhiges, mildes und trübes Wetter

Fotos von Annette Mokross

Wenig los beim Wetter auf der Zielgeraden des Jahres 2024: Der erste meteorologische Wintermonat ließ es meist ruhig angehen und dürfte anders als sein Vorgänger aus dem letzten Jahr, der unserer Region eine markante Hochwasserlage zu Weihnachten beschert hatte, schnell in Vergessenheit geraten. Frost gab es kaum, Schnee fiel (mit Ausnahme einiger weniger Flocken in den höchsten Lagen) gar nicht, die Sonne zeigte sich selbst für Dezemberverhältnisse nur selten und auch ein Frühwintersturm blieb aus. Im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten schloss der Monat mit dem üblichen Plus bei der Temperatur, einem kleineren Minus beim Niederschlag und einem größeren Minus bei der Sonnenscheindauer ab.

Mit einer Monatstemperatur von 4,28 °C war der Dezember 2024 an der DWD-Klimastation in Bevern um gut 1,5 Kelvin wärmer als im Mittel der Jahre 1991-2020. Im Vergleich zum 30 Jahre älteren Klimawert der Periode 1961-1990 betrug das Plus 2,5 K. Der letzte Dezember mit einer negativen Abweichung zu dieser früheren Klimanorm ist mittlerweile 14 Jahre her. Die tiefsten Temperaturen wurden gleich am 1. mit -3,1 °C in zwei Metern Höhe und -5,3 °C auf fünf Zentimetern Höhe über dem Erdboden gemessen, insgesamt gab es sechs Frost- und sieben Bodenfrosttage. Aber auch nach oben blieben die Ausschläge diesmal vergleichsweise gering: Der Monatshöchstwert von 12,6 °C am 18. war einer von drei Tagen mit zweistelligem Maximum, die mildeste Nacht brachte es auf ein Minimum von 10,3 °C.

An der Station in Silberborn lag die Monatstemperatur bei 2,0 °C – ein Plus von 1,3 K gegenüber dem Mittel der Jahre von 1991-2020 und von 2,2 K im Vergleich zum Zeitraum von 1961-1990. Höhenlagenbedingt mutete es zumindest phasenweise winterlich an, so gab es vier Tage mit leichtem Dauerfrost, drei davon zum Monatsausklang. Eine Schneedecke wurde aber auch im Hochsolling nicht gesichtet, es blieb bei wenigen Flocken, die sich mal kurz unter den Regen mischten. Die Anzahl der Frosttage lag mit 13 zwar deutlich höher als im Wesertal, aber unter dem langjährigen Ortsdurchschnitt. Die Extremwerte auf 428 m Stationshöhe betrugen -3,2 °C als Tiefstwert in 2 m und -6,2 °C in 5 cm Höhe am 29. und je 9,7 °C als Höchstwert am 18. und 19.; das niedrigste Maximum lag bei -1,0 Grad am Monatsletzten.

Die Analyse der Großwetterlagen über Europa zeigt an den ersten Tagen eine Hochdruckbrücke über Mitteleuropa, anschließend eine kurze Westlage und nach der ersten Woche einen Übergang zu einer Ostlage am Rand eines Hochs über dem Nordmeer und Teilen Skandinaviens. Diese Großwetterlage mit dem Namen „Hoch Nordmeer/Fennoskandien, Mitteleuropa überwiegend antizyklonal“ ist im Winter eigentlich ein Garant für Kälte – nicht aber in diesem Fall, da der Ursprung der Luftmassen aus dem Bereich des schwarzen Meeres kam und sich auf dem Weg zu uns über dem meist schneefreien Osteuropa nicht wesentlich abkühlen konnte.

Zur Monatsmitte stellte sich dann eine nicht allzu aktive Westwindlage ein, gefolgt von einer tiefdruckgeprägten Nordlage kurz vor den Feiertagen – doch auch im Norden lag keine Winterluft bereit, so dass sich die weiße Weihnacht auf die höheren Mittelgebirgslagen im Lande beschränkte. Mit einer ruhigen und trockenen Hochdrucklage ging der Monat und mit ihm das Jahr 2024 auf die letzten Meter, wobei auf der Ziellinie mit einer zunehmenden Westströmung und auffrischendem Wind die von manchen ge- und befürchtete Feinstaubwolke infolge des Silvesterfeuerwerks ausblieb.

Nach dem sehr nassen Vorjahresmonat mit einer ausgeprägten Hochwasserlage zu Weihnachten hielt sich der Niederschlag in diesem Dezember etwas zurück, ohne dass es dabei auffällig trocken blieb. Die Monatssummen erreichten meist 80-90% des langjährigen Mittels. In Silberborn, wo am meisten Regen (inkl. einiger weniger Schneeflocken) gemessen wurde, waren es mit 102 mm nur drei Millimeter weniger als im Ortsdurchschnitt. In Hellental fielen 91,8 mm, in Amelith 88,7, in Polle 86,2 und in Vorwohle 75,8 mm. Ottenstein meldete 69,1 mm, Hehlen 64,8, Bevern 63,9 und Holzminden 62,1 mm. Schlusslicht war Lüchtringen mit 59,1 mm. Die höchsten Tageswerte lagen mit 12-18 mm am 6. im Nikolausstiefel, die Anzahl der trockenen Tage belief sich meist auf zwölf, die trockenste Phase bildeten die letzten acht Tage ab Heiligabend.

Auf der Suche nach Sonnenschein wurde man in der Region vor allem am 1. und am 28. fündig – diese beiden Tage sorgten zusammen für 13 der insgesamt nur gut 19 Stunden des Monats. An der deutlichen Mehrzahl der Tage (23) zeigte sich die Sonne gar nicht am Himmel, vom langjährigen Durchschnittswert der Monatssumme kam nur etwas über die Hälfte zusammen.

Der Wind war zwar oft spürbar lebhaft, Sturmstärke wurde aber nicht gemessen. Im Mittel war er meist mit Stärke 3-4 unterwegs, die Böen erreichten Spitzen bis Beaufort 7.

Dritter Temperaturrekord in Folge

2024 war das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn, brachte viel Regen und eine durchschnittliche Sonnenscheindauer

Das Wetterjahr 2024 liegt hinter und – und zum dritten Mal in Folge steht die höchste Jahrestemperatur seit Beobachtungsbeginn in der Schlussbilanz. An der DWD-Station in Bevern liegt der neue Rekord mit 11,6 °C um 0,3 K über der erst vor einem Jahr aufgestellten Marke, gegenüber dem 30-Jahres-Mittel der Jahre 1991-2020 ergibt sich ein stattliches Plus von über 1,7 K.  Erstmals landeten alle zwölf Monate über dem Klimamittel der jüngsten Referenzperiode, der letzte Monat unter dem älteren Mittel der Jahre 1961-1990 liegt mit dem Mai 2021 schon über dreieinhalb Jahre zurück. Neue Monatsrekorde gab es im Februar und im März, der Mai war der zweitwärmste seit Aufzeichnungsbeginn und der August immerhin noch der sechstwärmste. Fast schon bescheiden angesichts der markanten Aufwärtsentwicklung der letzten Jahre nimmt sich der heißeste Tag mit einer Höchsttemperatur von 34,1 °C am 13.08. aus, am kältesten wurde es in Bevern am 11.01. mit -9,7 °C.

Auch an der Station in Silberborn konnte ein neuer Jahresrekord gemessen werden: Mit fast 9,5 °C wurde der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2022 um gut 0,2 K und das aktuelle 30-Jahres-Mittel um 1,6 K übertroffen. Erst 2018 lag die Jahrestemperatur im Hochsolling erstmals über der 9-Grad-Marke, nur sechs Jahre später ist der halbe Weg zur Zehn bereits zurückgelegt.

2024 geht nicht nur als sehr warmes, sondern auch als niederschlagsreiches Jahr in die lokale Statistik ein: In Bevern fielen gut 960 mm, nur etwas weniger als im sehr nassen Vorjahr und über 170 mm mehr als im langjährigen Durchschnitt. Über noch mehr Regen konnten sich die Wälder im Solling freuen, in Silberborn wurden fast 1.200 mm gemessen, was einem Plus von fast 150 mm gegenüber dem Klimamittel entspricht. Wie auch im Wesertal fielen die Niederschläge gut verteilt über das Jahr hinweg, längere Trockenphasen blieben nahezu aus. Die Sonne zeigte sich in der Region ca. 1.540 Stunden lang und damit geringfügig länger als im Schnitt der Jahre 1991-2020. Sonnigster Monat war der August mit 240 Stunden, am trübsten blieb es im Dezember mit gerade mal 20 Stunden.

Oft grau, nur selten Sonnenschein und ein erster Wintergruß

Der November 2024 bot weitgehend Durchschnittskost

Fotos von Annette Mokross

Am einfachsten lässt sich der letzte meteorologische Herbstmonat in drei Teilen zusammenfassen: Auf eine fast vollständig trockene und immerhin noch gelegentlich sonnige erste Monatsdekade folgte eine sehr nasse und dunkle zweite sowie ein abwechslungsreiches letztes Drittel mit dem ersten Schnee der Wintersaison und einem anschließenden markanten Temperaturanstieg bis in den Rekordbereich. Nach Durchzug eines Sturmtiefs strahlte die Sonne zum Abschied von einem wolkenlosen Himmel und machte die trüben Wochen zuvor zumindest etwas vergessen. Unter dem Strich lag der November in allen Disziplinen unweit der langjährigen Mittelwerte mit einem kleinen Plus bei Temperatur und Niederschlag und einem nicht allzu großen Minus bei der Sonnenscheindauer.

Mit einer Monatstemperatur von 6,12 °C war der November 2024 an der DWD-Klimastation in Bevern um knapp 0,5 Kelvin wärmer als im Mittel der Jahre 1991-2020. Im Vergleich zum niedrigeren, 30 Jahre älteren Klimawert der Periode 1961-1990 betrug das Plus 1,26 K. Der Temperaturverlauf war gekennzeichnet durch einen milden Start an den ersten drei Tagen und einen nachfolgenden Rückgang unter den Durchschnitt bis zum Ende der ersten Dekade. Anschließend pendelten die Werte um das langjährige Mittel, bevor es zu Beginn der dritten Dekade unter dem Einfluss von Höhenkaltluft zu einem ersten, freilich sehr schüchternen winterlichen Gruß mit leichten Nachtfrösten und Schneeschauern kam. Nur zwei Tage später schossen die Werte aufwärts bis in neue Rekordhöhen für eine dritte Novemberdekade von 16,8 ° am 25., nachdem die Nacht zuvor mit einem Tiefstwert von fast 14 Grad ebenfalls rekordmild verlief. Die niedrigsten Werte wurden am Monatsletzten – einem von vier Frosttagen – mit -2,4 °C in zwei Metern Höhe und fast -5 °C über dem Erdboden gemessen.

An der Wetterstation in Silberborn lag die Monatstemperatur mit 3,98 °C nur um 0,1 K über dem dortigen Klimawert der Jahre 1991-2020 und 0,9 K über der Periode von 1961-1990. Am wärmsten wurde es auch hier am 25. mit einem Höchstwert von 13,9 °, das Wintermezzo zuvor brachte mit Luftfrost bis knapp minus drei Grad und Bodenfrost bis minus vier Grad die kälteste Phase des Monats. Insgesamt wurden an der Hochsolling-Station neun Frosttage gezählt, am 21. wurde der Gefrierpunkt tagsüber nur minimal um ein Zehntel überschritten. Die erste Schneedecke kam wie fast immer in den letzten Jahren in der dritten Dekade, diesmal etwas früher als im letzten Jahr, als der erste Wintereinbruch deutlich nachhaltiger war mit fast zwei Wochen geschlossener Schneedecke bis 18 cm. Diesmal wurden es zum Auftakt maximal 5-6 Zentimeter am Morgen des 23. und mit der markanten Milderung zum Totensonntag war es auch in den höchsten Lagen schnell wieder grün bzw. braun.

Die Analyse der Großwetterlagen über Europa zeigt in der ersten Dekade ausschließlich Hochdrucklagen (zunächst Nordwest, dann ein zentrales Hoch über Mitteleuropa und schließlich Südost), was die lange Reihe von trockenen Tagen in dieser Phase gut erklärt. Erste nennenswerte Regenmengen brachte eine Nordlage am 13., bevor die Niederschläge mit einer Umstellung auf eine tiefdruckgeprägte West-, später Nordwestlage nach Monatsmitte an Häufigkeit und Intensität zunahmen bis hin zu den ersten Schneefällen. Eine Rückdrehung auf Südwest sorgte für den rasanten Temperaturanstieg am 24., anschließend zog von Westen das Sturmtief Telse vom Atlantik kommend mit kräftigen Böen vor allem über die Nordhälfte hinweg, bevor sich rückseitig eine Hochdruckbrücke durchsetzen konnte und der Region zum Ultimo den sonnigsten Tag des Monats bescherte.

Die Niederschlagssummen an den diversen Messstellen lagen meist nahe den langjährigen Mittelwerten. Am meisten fiel im Solling, wo die am höchsten gelegene Station in Silberborn mit 102 mm vorn landete, gefolgt von Amelith mit 94 und Hellental mit 91 mm. In Polle wurden 77 mm gemessen, in Holzminden knapp 75 und in Bevern 71,4 mm. Ottenstein meldete 69 mm, Lüchtringen 68, Vorwohle 66 und Hehlen 65 mm. Die vorübergehenden Schneefälle kamen nur in Hellental und Silberborn mit zwei bzw. fünf Zentimetern Schneedecke über den Anstandszentimeter hinaus, den andere Stationen mal geschlossen und mal durchbrochen meldeten.

November und Sonnenschein – das ging wie in so vielen Jahren auch diesmal nicht wirklich gut zusammen. Erst das freundliche Ende mit elf Stunden an zwei Tagen hievte die Monatssumme noch auf knapp 40 Stunden, ein überschaubares Minus von fünf Stunden im Vergleich zum bescheidenen Durchschnittswert. Die sehr trübe zweite Dekade brachte es gerade einmal auf fünf Stunden in Summe, am 30. wurde hingegen die zu dieser Zeit maximal messbare Dauer von sieben Stunden erreicht, zugleich der sonnigste Tag des Monats.

Der Wind verhielt sich in der hochdruckdominierten ersten Monatshälfte unauffällig und frischte mit der Umstellung auf mehr Tiefdruck nach Monatsmitte zunächst mit Böen der Stärke 6-7 auf und erreichte mit dem Durchzug von Sturmtief Telse in der Nacht vom 27. zum 28. in der Spitze Böen von Sturmstärke 9.

Warmer und recht nasser Herbst

Mit dem November endete der meteorologische Herbst, der als warmer Vertreter in die regionale Statistik eingeht. An der Klimastation in Bevern lag die Mitteltemperatur der drei Monate von September bis November bei 11,26 °C – knapp 1,4 K über dem 30-Jahresmittel von 1991-2020 und der fünftwärmste Herbst seit Beginn der Beobachtungen im Jahr 1934. In Silberborn wurden 9,32 °C gemessen, ein Plus von 1,2 K gegenüber dem Klimawert und Platz sechs seit Aufzeichnungsbeginn in den 1930er Jahren.

Die Niederschlagssummen waren ebenfalls überdurchschnittlich mit den höheren positiven Abweichungen in Bevern, wo das Mittel 1991-2020 mit 231 mm um gut 35 mm bzw. 18% übertroffen wurde. In Silberborn landeten gut 275 mm in der Messkanne und damit rund zehn Millimeter bzw. 3,5% mehr als im langjährigen Mittel. Die Sonne zeigte sich ca. 306 Stunden lang und leistete dabei rund 20 Überstunden, was zu einem Plus von knapp 7% gegenüber dem Klimamittel führte.

Erst grau und nass, dann trocken und zeitweise golden

Der Oktober 2024 war mild mit einer hochdruckgeprägten zweiten Hälfte

Fotos von Annette Mokross

Mit zweistelligen Niederschlagssummen gleich zum Auftakt und einer ersten Dekade, in der oft schon fast zwei Drittel der mittleren Monatsmenge fielen, knüpfte der zweite meteorologische Herbstmonat zunächst nahtlos an die regenreichen Vormonate an, bevor ab Monatsmitte Hochdruck mit ruhigem Herbstwetter dominierte und der Region je nach Nebelauflösung einige sonnige Tage bescherte. Zusammen mit der zunehmenden Laubfärbung zeigte sich zumindest stundenweise, vorzugsweise am Nachmittag, eine farbenfrohe Kulisse, die an den sprichwörtlichen goldenen Oktober erinnerte. Entgegen der jahreszeitlichen Entwicklung war die zweite Hälfte die wärmere, wozu auch die häufige (Hoch)Nebelbildung in den Nacht- und Morgenstunden beitrug, die meist eine stärkere Auskühlung verhinderte. Nach einzelnen leichten Bodenfrösten bis Monatsmitte blieb es anschließend frostfrei. Die Niederschläge beschränkten sich nun meist auf leichten Sprühregen, so dass die Monatssummen je nach Standort etwas über oder unter den langjährigen Mittelwerten landeten. Die Sonne zeigte sich erstmals seit April wieder weniger als im Durchschnitt, das Minus blieb mit etwa acht Stunden aber überschaubar.

Mit einer Monatstemperatur von 11,63 °C war der Oktober 2024 an der DWD-Klimastation in Bevern um gut 1,7 K wärmer als im Mittel der Jahre 1991-2020. Im Vergleich zum niedrigeren, 30 Jahre älteren Klimawert der Periode 1961-1990 betrug das Plus 2,1 K. Damit war der achte überdurchschnittlich warme Oktober in Folge zugleich der achtwärmste in der Klimareihe Holzminden/Bevern seit Messbeginn 1934. Zweimal wurde in der zweiten Hälfte nochmals die 20-Grad-Marke überschritten, den Monatshöchstwert lieferte der sonnige Nachmittag des 26. mit 21,3 °C. Alle Maxima blieben im zweistelligen Bereich, kühlster Tag war der 14. mit einem Höchstwert von 12,2 °C. Zweimal gab es ganz leichten Bodenfrost am 11. und 12., in zwei Metern Höhe lag der Tiefstwert bei 1,2 °C am Morgen des 12. Oktober.

An der Wetterstation in Silberborn lag die Monatstemperatur mit 10,0 °C um 1,9 K über dem dortigen Klimawert der Jahre 1991-2020 und 2,1 K über der Periode von 1961-1990. Damit war es in der Hochsolling-Messreihe, die bis in die 1930er-Jahre zurückgeht, ebenfalls der achtwärmste Oktober – wie in Bevern gemeinsam mit dem 2017er. Das Maximum wurde hier am 18. mit 18,1 °C gemessen. Die kälteste Nacht brachte am 11. ein Minimum von 0,5 °C, Luftfrost blieb auch auf fast 430 m Stationshöhe noch aus. Fünfmal gab es in fünf Zentimetern über dem Erdboden leichten Frost, jeweils in der ersten Monatshälfte bei einem Minimum von -2,4 °C am 12.10.

Die Analyse der Großwetterlagen über Europa zeigt zunächst noch überwiegend zyklonale Druckverteilungen unter nordöstlicher, nordwestlicher und südwestlicher Anströmung. Ab Monatsmitte dominierte Hochdruckeinfluss mit eher südlichem Strömungsmuster und einer Hochdruckbrücke über Mitteleuropa im Bodenfeld. Im Sommer hätte dies sonnige und sehr warme Witterung bedeutet, aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit spielte aber Bodennebel und hochnebelartige Bewölkung mit teils leichtem Sprühregen eine zunehmende Rolle. Wenn die Sonne es schaffte, den Nebel aufzulösen, lockten die wohl letzten warmen Nachmittage des Jahres zu Ausflügen in die leuchtenden Wälder.

Die Niederschlagssummen pendelten meist um die langjährigen Mittelwerte der aktuellen Klimaperiode 1991-2020 und lagen unter Berücksichtigung der Höhenlagen im Norden des Kreises tendenziell etwas höher als im Süden. Am meisten meldete diesmal Ottenstein mit 76,4 mm, gefolgt von Hehlen mit 73,7mm. In Silberborn fielen 72,4 mm, dort wurde im feuchteren Hochsollingklima das lokale Mittel aber recht deutlich um fast 20% verfehlt. Polle kam auf 71,9 mm, Hellental auf 70,5, Amelith auf 69,0, Holzminden auf 68,4, Lüchtringen auf 60,6 und Bevern auf 59,8 mm – eine insgesamt recht homogene Verteilung.

Die Sonnenscheindauer lag mit 90 Stunden im Wesertal um rund acht Stunden bzw. acht Prozent unter dem Durchschnitt, der sich im Vergleich der 30-Jahres-Klimaperioden nicht verändert hat. Zwischen Mai und September hatten alle Monate im Plus abgeschlossen. Sehr trüb war es zu Monatsbeginn und am Ende – die letzten fünf Tage brachten es zusammen nur auf eineinhalb Stunden. Den sonnigsten Abschnitt gab es an den fünf Tagen zuvor (22.-26.10.), die gut ein Drittel zur Monatssumme beisteuerten, wobei es lokale Unterschiede aufgrund gebietsweise hartnäckiger Nebelfelder im Wesertal gab. Die höher gelegenen Orte im Kreis hatten also etwas mehr vom zeitweise goldenen Oktober.

Der erste Herbststurm ließ weiter auf sich warten, der Mittelwind bewegte sich zwischen Stärke 1 und 3 und auch die stärksten Böen erreichten an den meisten DWD-Windmessern in der Umgebung maximal Stärke 7, ganz vereinzelt Richtung Südosten auch Stärke 8 (stürmischer Wind). Und aus Blickrichtung der ersten Novembertage lässt sich angesichts der stabilen Modellberechnungen festhalten, dass es mindestens bis in die zweite Dekade hinein bei hochdruckgeprägtem, trockenem und ruhigem Wetter bleiben wird, je nach persönlichen Präferenzen also entweder ereignisarm oder weiterhin zumindest zeitweise golden.

Ein warmer und sehr nasser Start in den Herbst

Der September 2024 war abwechslungsreich von hochsommerlich heiß bis herbstlich kühl und brachte trockene Phasen und ergiebigen Regen

Fotos von Annette Mokross

„Insgesamt gab es bei Temperatur, Sonnenschein und Niederschlag eine überdurchschnittliche Bilanz“ – dieses Fazit aus dem August- und Sommerrückblick gilt auch einen Monat später für den ersten meteorologischen Herbstmonat. Der September 2024 brachte der Region erneut ein jeweils deutliches Plus bei allen wichtigen Parametern gegenüber den langjährigen Mittelwerten und präsentierte sich dennoch sehr abwechslungsreich. Neben einem rekordwarmen hochsommerlichen Beginn gab es auch frühherbstlich kühle Phasen und eine klassische Spätsommerlage mit nebligem Tagesbeginn und angenehmer Wärme am Nachmittag. Und trotz der hohen Monatssummen war es kein völlig verregneter Monat, da es an mindestens der Hälfte der Tage trocken blieb. Dafür hatten es aber die Wetterwechsel von Hochdruck zu Tiefdruck am Ende der ersten Dekade und die Zeit nach dem astronomischen Herbstbeginn in Sachen Niederschläge in sich – allein in den letzten sieben Tagen pladderte fast ein volles Monatsmittel vom Himmel. Die Sonne zeigte sich vor allem zu Beginn häufig und auch im zunehmend wechselhaften Verlauf blieben längere trübe Phasen die Ausnahme.

Mit einer Mitteltemperatur von 16,03 °C war der September 2024 an der DWD-Station in Bevern um 1,8 K wärmer als im Mittel der Jahre 1991-2020, was einem Plus von 2,3 K gegenüber der älteren Klimanorm von 1961-1990 entspricht. Die erste Woche erzielte ein neues Rekordniveau für diese Zeit und lag mit einer durchschnittlichen Tagestemperatur von 22,3 °C sogar noch über dem wärmsten bisher je im Kreis gemessenen Monat, dem Juli 2006. Eine markante Umstellung zum Ende der ersten Dekade sorgte jedoch dafür, dass die Dinge nicht völlig aus dem Ruder liefen und sich das Wetter der Jahreszeit anpasste, wozu im September auch schon mal herbstlich kühle Phasen gehören wie in der ersten Hälfte der zweiten Dekade sowie am Monatsende. Die niedrigsten Werte in Bevern wurden am 29. mit einem Minimum von 4,0 °C in zwei Metern Höhe und 1,9 °C über dem Erdboden gemessen und die Höchstwerte schafften es an den letzten drei Tagen nicht mehr über 15 Grad. Somit blieb der aktuelle September in der Gesamtbilanz ein ganzes Stück unter dem neuen Rekord aus dem Vorjahr, gleichwohl ist der außergewöhnlich warme Beginn mit einem Maximum von 31,6 °C, zwei heißen und acht Sommertagen sowie einem mittleren Höchstwert von 28,5 °C in der ersten Woche eine weitere deutlich lesbare Visitenkarte des Klimawandels.

An der Wetterstation in Silberborn schloss der September mit glatt 14,0 °C ab – gut 1,6 K über dem Mittel von 1991-2020 und fast 2,2 K über dem Schnitt von 1961-1990. Vier Sommertage mit bis zu 28,2 °C kennzeichneten hier die sehr warme erste Woche. Über die Grenzen der Region hinaus machte das Wetter im Hochsolling aber nach dem deutlichen Temperaturrückgang einige Tage später auf sich aufmerksam, als der am frühen Morgen des 12. gemessene Tiefstwert von 2,0 °C  in zwei Metern Höhe von nur sehr wenigen, allesamt deutlich höher gelegenen Stationen in ganz Deutschland noch unterboten wurde. In Niedersachsen war es nur am fast 1.000 m hoch gelegenen Wurmberg bei Braunlage noch ein paar Zehntel kälter. Damit schaffte es die Silberborner Station am Abend sogar ins Hallo-Niedersachsen-Wetter im NDR Fernsehen um kurz vor 20 Uhr. Mit 0,0 °C in 5 cm Höhe wurde schließlich am 29. der erste Bodenfrost denkbar knapp verfehlt.

Stefan Laps zeigt im Wetter vor acht in Hallo Niedersachsen am 12.09. den ungewöhnlich niedrigen Tiefstwert der Nacht von der Station Silberborn © Norddeutscher Rundfunk

Die Analyse der Großwetterlagen über Europa zeigt zunächst eine Südostlage, die uns den Hochsommernachschlag zu Herbstbeginn bescherte und die über weite Strecken des Sommers dort liegende heiße Luft nach Mitteleuropa transportierte. Zum Ende der ersten Dekade vollzog sich eine Umstellung auf eine herbstliche Nordlage (Trog Mitteleuropa, TrM) mit deutlichem Temperaturrückgang, begleitet von kräftigen Regenfällen. Anschließend beruhigte sich das Wetter bei uns wieder, während der Kaltluftvorstoß ins sehr warme Mittelmeer über dem Golf von Genua ein Unwettertief hervorrief, das u.a. in Teilen Österreichs, Tschechiens und Polens für extremes Hochwasser sorgte und in der Folge die Pegel von Oder und Elbe stark anschwellen ließ. Vor Ort blieben die fast zwei Wochen vom Beginn der zweiten Dekade bis zum Start der letzten Woche nahezu trocken und bescherten uns nach Monatsmitte einige Tage Altweibersommer mit Nebel am Morgen in Wesernähe, der sich teils bis in den Vormittag halten konnte, sowie spätsommerlichen Nachmittagen mit seinem warmen Licht unter der zunehmend tiefer stehenden Sonne. Das hierfür verantwortliche Hoch über Skandinavien verlor mit dem Beginn des astronomischen Herbstes am 22. seinen Einfluss auf unser Wetter, das nun wieder unter der Regie von Tiefs vom Atlantik gestaltet und damit deutlich nasser wurde. Der erneute Temperaturrückgang vollzog sich in zwei Etappen – zunächst blieb es noch recht mild mit Wind aus Südwest bis Süd, das Monatsende präsentierte sich mit auf Nordwest drehender Höhenströmung kühl.

Die Niederschläge erreichten vor allem am 25.09. sehr hohe Tageswerte von 25-30 mm und an allen Stationen im Kreis gab es mehrere Tage mit zweistelligen Mengen. Die Monatssummen lagen verbreitet um die 100 mm und damit je nach Standort zwischen 20 und mehr als 60% über den langjährigen Mittelwerten. Erstmals seit über 15 Jahren schlossen damit zwölf Monate am Stück mindestens auf und meist deutlich über dem Durchschnitt ab, jedenfalls gab es seit September 2023 keinen trockenen Monat mehr. Die 12-Monats-Summen seit Oktober 2023 liegen mit meist etwas über 1.100 mm an den niedrigen Standorten und bis zu 1.415 mm an der niederschlagsreichsten Station in Silberborn so hoch wie seit 2007 nicht mehr.

Im Einzelnen meldeten die Automaten und ehrenamtlichen Beobachter und Beobachterinnen folgende Monatswerte: Am meisten fiel in Hellental mit 112 mm, gefolgt von Hehlen mit 105, Holzminden mit 103 sowie Silberborn und Ottenstein mit je 101 mm. Bevern scheiterte mit 99,7 mm hauchdünn an der 100er-Marke, Vorwohle kam auf 96, Lüchtringen auf 94 und „Schlusslicht“ Polle auf 90 mm.

Die Sonne schien zwar deutlich weniger als im vergangenen September, der mit fast 230 Stunden der zweitsonnigste seit Messbeginn war, übertraf mit gut 176 Stunden den langjährigen Mittelwert aber um 32 Stunden bzw. 22%. Abseits der nebelanfälligen wesernahen Orte dürften die Werte noch etwas höher gelegen haben, wie ein Blick über den Köterberg ins Lippische zeigt, wo die DWD-Station in Lügde-Paenbruch 183 Stunden registrierte.

Der Wind war im Mittel meist mit Stärke 2-3 unterwegs, die Böen erreichten meist Beaufort 4-6, in Spitzen je nach Standort auch 7-8. Ein erster echter Herbststurm, in den Wettermodellen vorübergehend für den 27.09. berechnet, blieb also noch aus. Das könnte sich im Oktober ändern, zumal die in dieser Saison stark ausgeprägten Tropenstürme auf ihrem Weg über den Atlantik durchaus als noch sehr veritables Sturmtief auf das europäische Festland treffen könnten.

Der letzte Abend des astronomischen Sommers an der Weser bei Forst am 22.09. © J. Höneke

Sechstwärmster August seit Aufzeichnungsbeginn

Der August 2024 war zudem sonnig und nach nassem Start zunehmend trocken

Fotos von Annette Mokross

Der dritte und letzte meteorologische Sommermonat begann mit wolkenbruchartigen Regenfällen, die über dem Landkreis verbreitet die höchsten bisher gemessenen Tagesmengen in einem August auskippten. Weitere teils gewittrig verstärkte Niederschläge um die Monatsmitte sorgten dafür, dass die durchschnittlichen Monatssummen vielerorts bereits frühzeitig übertroffen wurden. Dazwischen und vor allem danach gab es dagegen lange nahezu trockene Abschnitte, so dass in Teilen des Kreises in der dritten Dekade fast gar kein Regen mehr fiel – Gartenbesitzer werden es am erhöhten Bewässerungsbedarf gemerkt haben, der zudem durch meist hohe Temperaturen und viel Sonnenschein auf der Zielgeraden des Sommers noch forciert wurde. Insgesamt gab es im August bei Temperatur, Sonnenschein und Niederschlag eine überdurchschnittliche Bilanz – mit Abstrichen beim Regen an zwei Stationen im Kreis.

Mit einer Mitteltemperatur von 20,07 °C war der August 2024 an der DWD-Station in Bevern der sechstwärmste der Klimareihe Bevern/Holzminden seit Messbeginn 1934. Das Mittel der Jahre 1991-2020 wurde um 1,85 K übertroffen und die ältere Referenz von 1961-1990 um satte 3,3 K. Vor 1997 hatte es keinen August mit mehr als 20 Grad gegeben, seit 2018 wurde diese Marke nun schon zum vierten Mal in sieben Jahren übersprungen. Heißester Tag des Monats und des Sommers war der 13.08. mit einem Maximum von 34,1 °C, insgesamt gab es vier heiße Tage mit mindestens 30 Grad, aber keine zusammenhängende Hitzewelle. 19 Sommertage mit mindestens 25 Grad liegen ebenso über dem Schnitt wie die 30 warmen Tage – nur am 18. wurde die 20-Grad-Marke knapp verfehlt. Mit anderen Worten: es war nicht oft heiß, aber sehr oft sehr warm und niemals kühl in diesem August. Die mittlere Höchsttemperatur betrug stattliche 26,3 °C, in der wärmsten Nacht zum 15. lag das Minium bei 19,4 °C und in der kältesten zum 26. bei 8,2 °C.

An der Wetterstation in Silberborn wurde eine Monatstemperatur von 17,72 °C gemessen, damit war es dort der achtwärmste August seit Beginn der 1930er-Jahre, als erste Beobachtungen im Hochsolling dokumentiert wurden. Die 30-Jahresmittel von 1991-2020 und 1961-1990 wurden hier um 1,64 bzw. knapp 3,1 K übertroffen. Das Maximum vom 13. blieb mit 29,8 °C unter der Grenze für einen Hitzetag, es gab acht Sommertage und 23 warme Tage mit mindestens 20 Grad. Die mittlere Höchsttemperatur lag bei 22,7 Grad, die wärmste Nacht war die zum 13. mit einem Tiefstwert von 19,3 °C und herbstlich frisch war es am Morgen des 26. mit dem niedrigsten Minimum von 6,8 °C.

Die Analyse der Großwetterlagen über Europa zeigt in der ersten Hälfte eine Mischung aus West-, Südwest- und Südlagen, bei denen sich bereits eine Verschiebung von der bisherigen Tiefdruckdominanz des Sommers zu mehr Hochdruck hin abzeichnete und in der zweiten Hälfte zunehmend eine Hochdruckbrücke über Mitteleuropa, unter der die Bodenwinde vorübergehend auch mal auf östliche Richtungen drehten. Eine klassische Ostlage mit einem Hoch über Skandinavien und trockener Festlandsluft aus Osten blieb aber im gesamten Sommer ebenso wie eine Nordlage komplett aus, so dass auch im August meist feuchte und oft als schwül empfundene Luftmassen vom Atlantik und vor allem aus dem Mittelmeerraum vorherrschten. Ein Stück östlich von uns lagen die Balkanländer unter einem quasistationären Höhenrücken, unter dem immer wieder heiße Luft aus südlichen Breiten einströmte und dort für einen markanten Hitzesommer sorgte, der bis nach Österreich ausstrahlte und in unserem Nachbarland für den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen sorgte, während in Deutschland und auch bei uns vor Ort nach wie vor der Sommer 2003 an der Spitze steht.

Die Niederschlagssummen wurden wie eingangs erwähnt maßgeblich vom Starkregen am Abend des Monatsersten in die Höhe getrieben, als in der Südhälfte des Kreises flächig um bzw. über 50 mm in wenigen Stunden vom Himmel kamen. Nach Norden hin fiel etwas weniger, nur ganz im Nordosten waren es unter 30 mm, dafür im Süden auf Northeimer Kreisgebiet am Rande des Sollings in Amelith fast 80 mm. Dort wurde mit 128 mm auch der höchste Monatswert gemessen, in Hehlen waren es 117, in Polle 114, in Ottenstein 110 und in Bevern 100 mm. In Silberborn kamen 99 mm zusammen, in Holzminden 95 und in Lüchtringen 91mm – an all diesen Orten wurde das langjährige Mittel teils deutlich, zumindest aber ein Stück weit übertroffen, wobei die Anzahl der Niederschlagstage mit 12-14 unterdurchschnittlich blieb und die Monatsbilanz ohne das Ereignis vom ersten Abend ganz anders, nämlich klar zu trocken ausgefallen wäre.
In Vorwohle lag die Summe von 80 mm hingehen gerade im Klimamittel, während dieses in Hellental, sonst oft nasseste Gemeinde im Kreis, diesmal aber mit 70 mm klares Schlusslicht, sogar recht deutlich verfehlt wurde. Die dritte Dekade brachte überall kaum noch messbares Nass und in Verbindung mit Wärme, Wind und Sonnenschein trockneten die oberen Bodenschichten langsam aus – ein Zustand, der sich in den ersten Septembertagen noch verschärfte.

Die Sonne zeigte sich rund 240 Stunden am Himmel, wobei die letzte Monatsdekade mit gut 100 Stunden diesmal entgegen der jahreszeitlichen astronomischen Entwicklung die sonnigste war. Zum Mittel der Jahre 1991-2020 gab es ein Plus von 47 Stunden oder knapp 25%, komplett ohne Sonnenschein blieb nur ein Tag, während acht Tage zweistellige Tagessummen schafften, die meisten davon gab es Richtung Monatsende.

Der Wind war überwiegend im Mittel mit Stärke 2-3 unterwegs und frischte zeitweise böig auf. Die stärksten Böen wurden an allen Messstellen des DWD im Umkreis am Abend des 24. gemessen und lagen zwischen Beaufort 7 und 8, also in den Kategorien steifer bzw. stürmischer Wind, letztlich nichts Ungewöhnliches. Anders an der niedersächsischen Nordseeküste, wo es am frühen Abend desselben Tages teils orkanartige Böen gab und auf der Insel Spiekeroog mit 127 km/h sogar volle Orkanstärke 12 erreicht wurde.

Sommerbilanz: Zunehmend warm, sonnig, überdurchschnittliche Niederschläge

Mit dem dem August endete auch der meteorologische Sommer 2024, dem in der öffentlichen Wahrnehmung lange der Ruf anhaftete, „kein richtiger“ bzw. ein eher „schlechter“ Sommer zu sein. Dies dürfte vor allem mit der häufigen Unbeständigkeit, dem Ausbleiben längerer hochdruckgeprägter stabiler Phasen einerseits und der häufigen Feuchte und damit verbundenen Schwüle anderseits zu tun haben und vielleicht auch damit, dass die sonnigste, wärmste und trockenste Phase in die Zeit nach dem Ende der Schulferien in den August fiel. Doch letztlich ist die Frage, was denn einen besseren oder schlechteren Sommer überhaupt ausmacht, ohnehin nicht zu klären, weil die persönlichen Vorlieben und Empfindungen der meisten Menschen sehr individuell geprägt sind – und sich möglicherweise in den letzten Jahren auch verändert haben und Regen nicht mehr automatisch mit „Schietwetter“ gleichgesetzt wird, seit die Vegetationsschäden der Trockensommer wie 2018 und 2022 auch in der Region nicht zu übersehen sind.

Doch wie war der heute zu Ende gehende Sommer aus der nüchternen Sicht der Zahlen? Die vorläufige der Daten ergeben für die Oberweser- und Sollingregion folgendes Bild: Alle wesentlichen Parameter – Mitteltemperatur, Niederschlagsmenge und Sonnenscheindauer – lagen über den langjährigen Klimawerten. Mit 18,64 °C und einem Plus von 0,83 K gegenüber dem Mittel der Jahre 1991-2020 war es an der DWD-Station im Bevern der achtwärmste Sommer seit Aufzeichnungsbeginn 1934, wobei sowohl Gemeinsamkeiten als auch deutliche Unterschiede zum letzten Sommer auffallen. Bei der Mitteltemperatur landeten wir in diesem Jahr nahezu exakt auf dem Vorjahresniveau, doch während es 2023 eine außergewöhnlich warme erste Hälfte und eine moderatere zweite gab, war es diesmal umgekehrt und der August bilanziert als deutlich wärmster der drei Sommermonate (gut 20 Grad gegenüber 18,9 im Juli und knapp 17 Grad im Juni).

Der Hochsommer geht in den Spätsommer über (20.08., © J. Höneke)

Am wärmsten wurde es in Bevern am 13. August mit einem Höchstwert von 34,1 °C. Es gab zehn heiße Tage mit mindestens 30 Grad Höchsttemperatur, davon aber nie mehr als zwei in Folge, so dass eine echte Hitzewelle mit mindestens drei aufeinanderfolgenden heißen Tagen ebenso ausblieb wie schon im Vorjahr – das hatte es zuletzt 1988+1989 gegeben. In Silberborn wurde sogar erstmals seit mindestens zehn Jahren gar kein heißer Tag gemessen, dort erreichte der Sommer 2024 mit einer Mitteltemperatur von 16,3 °C den zwölften Platz der Hochsolling-Messreihe, die ebenfalls seit den 1930er Jahren geführt wird.

Auch die Regenmengen übertrafen an den meisten Messstellen im Kreis die langjährigen Mittelwerte. In Bevern fielen 263,8 mm, ein Plus von gut 20%. Die Wälder des Hochsollings durften sich über noch mehr Regen freuen, in Silberborn waren es 313 mm bzw. rund 14% mehr als im Schnitt des feuchteren Sollingklimas.

Hochmoor Mecklenbruch im Juli © J. Hoeneke

Die Sonnenscheindauer betrug in allen drei Sommermonaten jeweils klar über 200 Stunden – was zunächst nicht ungewöhnlich aussehen mag, gab es tatsächlich zuvor erst viermal (1959, 1976, 2003 und 2022). In der Summe brachten ca. 672 Stunden ein Plus von rund 74 Stunden oder 12% zum Mittel der Jahre 1991-2020 mit dem höchsten Monatswert im August. Damit war es der zehntsonnigste Sommer seit Beginn der Erfassung von Sonnenscheindaten im Jahr 1951.

Im Wechselbad eines typischen Mitteleuropa-Sommermonats

Der Juli 2024 war unbeständig, leicht überdurchschnittlich bei Temperatur und Sonnenschein und gebietsweise sehr nass

Fotos von Annette Mokross

Was sich bereits Ende Juni zu Beginn des sogenannten Siebenschläferzeitraums andeutete, zog sich durch den gesamten zweiten meteorologischen Sommermonat: Schnelle Wechsel zwischen kurzen Hochdruckphasen und rasch nachfolgenden Tiefs vom Atlantik prägten den Juli 2024 mit vielen Westlagen und vorübergehend mal nordwestlichem, mal südwestlichem Einschlag. So erklärt sich auch das Auf und Ab bei den Temperaturen durch regelmäßige Luftmassenwechsel. Hitzewellen oder länger anhaltende beständig sonnige und trockene Witterungsabschnitte haben bei solch einer Zirkulation keine Chance – durchweg kühles und verregnetes Wetter über mehrere Tage hinweg aber auch nicht. Unter dem Strich steht der arg strapazierte Begriff vom „Juli-Schaukelsommer“, der in der Region meist leicht über den langjährigen Mittelwerten der jüngsten Vergleichsperiode abschloss. Damit ähnelt die Bilanz sehr stark der des Juli aus dem Vorjahr.

An der DWD-Klimastation in Bevern wurde eine Monatstemperatur von 18,88 °C gemessen, das entspricht einem kleinen Plus von 0,3 K zum Klimamittel der Jahre 1991-2020 und einem deutlich größeren von fast 1,8 K zum Durchschnitt der Zeit von 1961-1990, die repräsentativ für die Jahre vor Einsetzen der globalen Erwärmung Ende der 1980er Jahre ist. In der Messreihe Bevern/Holzminden mit Monatswerten ab 1934 landet der Juli 2024 auf einem geteilten Platz 21 von 91, gehörte also knapp zum wärmsten Viertel. Auffällig: die letzten vier Juli seit 2021 kommen auf eine sehr enge Spanne zwischen 18,7 und 19,1 °C.

Nach einem durchaus bemerkenswert kühlen Start mit Höchstwerten von teils kaum über 16 Grad und nur einem sehr knappen Überschreiten der 20-Grad-Marke in den ersten fünf Tagen wurde es deutlich wärmer. Die Höchstwerte landeten nachfolgend an keinem Tag mehr unter 22 Grad und es wurden noch 16 Sommertage mit mindestens 25 Grad, darunter vier heiße Tage mit mindestens 30 Grad gezählt. Eine Hitzewelle mit mindestens drei heißen Tagen am Stück blieb aber ebenso aus wie ein sehr heißer Tag, vielmehr lag das Juli- und bisherige Jahresmaximum per 31.07. mit 31,5 °C so niedrig wie noch nie seit Inbetriebnahme der Station am aktuellen Standort im Frühsommer 2006.  

Bei den Tiefstwerten waren die frischen Nächte mit Werten von zehn bis zwölf Grad in der Überzahl, so dass der Wärmebelastung in Innenräumen mit morgendlichem Auslüften gut entgegengewirkt werden konnte. Einige wärmere Nächte unter Wolkendecken gab es in der zweiten Monatshälfte zwar auch, mit einem höchsten Minimum von 17,5 °C blieben wir aber weit von einer tropischen Nacht (nicht unter 20 Grad) entfernt. Aufgrund oft hoher Feuchte dürften die gefühlten Temperaturen jedoch zumeist etwas über den gemessenen gelegen haben, an manchen Nachmittagen wurde es sogar sehr schwül, etwa beispielhaft am 12., als die Temperatur zwischen 25 und knapp 27 Grad zwar nicht ungewöhnlich hoch für Juli war, in Verbindung mit einem Taupunkt von 18 bis fast 20 Grad aber eine starke Wärmebelastung herrschte.

An der Wetterstation in Silberborn landete der Monat exakt auf dem Niveau des Mittels der Jahre 1991-2020 von 16,45 °C, was einem Plus von 1,5 K zur Klimanorm von 1961-1990 entspricht. Relativ betrachtet war es also 0,3 K kühler oder weniger warm als im Wesertal, was sich durch die vorwiegenden tiefdruckgeprägten Wetterlagen erklärt, die in den Höhen des Sollings zu mehr Wind und zu mehr konvektiver Bewölkung und weniger Sonnenschein führen. Fünfmal wurde die Sommertags-Marke übertroffen, ein heißer Tag war aber nicht dabei, das Maximum lag bei 28,1 °C und wurde am Nachmittag des 9. gemessen. In immerhin 14 Nächten sanken die Temperaturen auf Tiefstwerte unter zehn Grad, am kältesten war es am Morgen des 7. mit 6,4 °C in 2 m und 3,2 °C in 5 cm Höhe.

Bei der Analyse der Großwetterlagen über Europa fällt die bereits eingangs erwähnte Dominanz von Westlagen auf, vor allem in der zweiten Monatshälfte, in der die Zirkulation zunehmend zonalisierte, während die erste Hälfte neben westlicher auch von nordwestlicher (kühler Monatsbeginn) und südwest- bis südlicher Strömung (deutliche Erwärmung in der zweiten Woche) gekennzeichnet war. Nord- und Ostlagen – letztere sind im Sommer oft beständig trocken, warm und sonnig – gab es gar nicht, weil sich über Skandinavien kein Hochdruckgebiet festsetzen konnte.  Kurze Hochdruckphasen gab es dennoch, sie wurden aber schnell von Tiefs und ihren Ausläufern abgelöst, exemplarisch dafür war das Monatsende mit einem sehr sonnigen und warmen Montag, einem heißen Dienstag in noch trockener Luft und einem deutlich wolkigeren und schwülen Mittwoch. Mehr als zwei beständige Tage am Stück waren einfach nicht drin.

Längst nicht jeder überwiegend bewölkte Tag brachte nennenswerten Niederschlag und von punktuellen Ausnahmen abgesehen blieben auch Starkregenfälle mit lokal sehr hohen Mengen binnen kurzer Zeit weitgehend aus, dennoch läpperten sich die Regentage und vor allem die Summen am Ende auf Werte, die überwiegend etwas, teils auch deutlich über dem langjährigen Durchschnitt lagen. Lokale Unterschiede auf recht engem Raum sind in den Sommermonaten nicht ungewöhnlich. So wurden an den meisten Stationen im Kreis und nahe seiner Grenzen 18-19 Niederschlagstage registriert und Mengen zwischen knapp 80 und fast 120 mm gemessen – bei Klimamittelwerten von gut 70 bis etwas über 100 mm.

Am wenigsten fiel diesmal an der Station in Bevern mit 78,5 mm (98%), gefolgt von Holzminden mit 81 mm (101%) und Lüchtringen mit 86 mm, Hellental und Ottenstein mit je 92 sowie Polle mit gut 93 mm.  Deutlich mehr gab es in Silberborn mit 108 mm, Amelith und Hehlen mit je 110 und in Vorwohle, „unserem“ Juli-Spitzenreiter, mit 118 mm. Lokal größere Mengen, die nicht von einem Messgerät am Boden erfasst wurden, dürfte es laut Radardaten im Raum Stadtoldendorf mit bis zu 150 mm gegeben haben. Von den vorliegenden Messwerten sind die 110 mm in Hehlen die größte Abweichung nach oben vom langjährigen Mittel. Dort fielen an vier Tagen des Monats jeweils über 15 mm – in Bevern betrug die höchste Tagesmenge 13,2 mm und die 10-mm-Marke wurde nur zweimal übertroffen.

Bei der Sonnenscheindauer gab es ähnlich wie im Vormonat nach einem sehr trüben Start mit nur rund 2,5 Stunden pro Tag in den ersten sechs Tagen noch eine Aufholjagd, die mit den beiden sehr sonnigen Tagen kurz vor Monatsende sogar noch für ein Plus gegenüber dem 30-Jahres-Durchschnitt von 1991-2020 sorgte. Mit 218 Stunden wurde dieser noch um rund 13 Stunden oder gut 6% übertroffen und damit landete der aktuelle Juli sehr nah bei der Summe der beiden Vorjahre von 216 bzw. 222 Stunden.

Der Wind war im Mittel oft mit Stärke 2-3 unterwegs, in Richtung Monatsende teils auf Stärke 1 abnehmend. Die stärksten Böen lagen meist bei Beaufort 5-6, am Ende vermehrt 3-5, erreichten an einigen wenigen Tagen aber auch Spitzen von (je nach Standort) 7-8. Eine Ausnahme gab es an der DWD-Windstation Northeim-Stöckheim, wo während eines Gewitters am 16. eine orkanartige Böe von 103,3 km/h (Bft. 11) dabei war.