Auf eine Farbenpracht wie in den Vorjahren wartete man auch in unserer Region bisher vergeblich, statt des sprichtwörlich „goldenen“ Oktobers liegt ein ungewöhnlich sonnenscheinarmer Monat hinter uns. Zwei Tage vor Monatsende wurden gerade einmal 47 Sonnenstunden registriert; in der Gesamtbilanz, die im Laufe des Dienstags erstellt wird, werden wohl gerade mal rund 50% des langjährigen Mittelwertes stehen.
Nach drei deutlich zu trockenen Monaten fiel der Oktober 2016 niederschlagsreich aus: 92,7 mm Regen waren es bisher an der DWD-Station in Bevern (110 m), das sind gut 75% mehr als im Mittel der Jahre 1961-1990. Private Messungen an zwei Standorten im Norden und in Innenstadtnähe Holzmindens kommen auf 88,6 bzw. 85,3 mm.
Die Monatsmitteltemperatur wird voraussichlich 9,1 °C (DWD Bevern) betragen und damit etwas unter den 30-Jahres-Mitteln der Klimazeiträume 1961-1990 (9,5 °C) bzw. 1981-2010 (9,7 °C) liegen. Der Oktober 2016 ist damit der erste Monat mit einer negativen Abweichung vom Klimamittel in diesem Jahr und der erste seit dem vergangenen Oktober, der mit 8,8 °C noch etwas kälter ausgefallen war. Damals hatte ein kurzer, aber ungewöhnlich früher Wintergruß die lokalen Wetterschlagzeilen bestimmt, als bereits am 14. der erste Schnee ab etwa 200 m Höhenlage gemeldet wurde. Davon blieb dieser Oktober ein ganzes Stück entfernt, zum ersten Mal seit zehn Jahren blieb der zweite meteorologische Herbstmonat sogar bodenfrostfrei. Dass er dennoch als relativ kühl in die Klimareihe eingeht, lag neben der vorherrschenden dichten Bewölkung vor allem am Ausbleiben warmer Luftmassen aus südlichen Breiten, die im vergangenen Jahr das Wetter in der ersten Woche des Monats und dann sogar noch einmal Anfang November bestimmt hatten. In diesem Jahr wird diese sog. Singularität namens Martini-Sommer oder Martinssommer aber ausbleiben, denn nach der vorübergehend etwas freundlicheren und milderen Witterung an diesem Wochenende sehen die Wettermodelle in guter Übereinstimmung zum Start in den November eine zyklonal geprägte Nordwestlage, und das heißt für uns: Viele Wolken, zeitweise Regen und ab Wochenmitte leicht untertemperiertes Herbstwetter In den höheren Lagen der Umgebung, v.a. im Solling, dürfte der Wettercharakter im Laufe der Woche als nasskalt empfunden werden.
Der Oktober, der ein November war
