Wie schon 2015 lag die Mitteltemperatur des Oktobers im Jahr 2016 etwas unter den langjährigen Klimawerten. Mit 9,1 °C wurde an der DWD-Station in Bevern die Marke von 9,5 °C (Klimamittel 1961-1990) um 0,4 Kelvin unterschritten; gegenüber dem Mittel der Jahre 1981-2010 betrug die Abweichung -0,6 K. Nach dem zweitwärmsten September der lokalen Messreihe, der mit einer Mitteltemperatur von 17,4 °C als ausgewachsener Hochsommermonat daherkam, war der Absturz also nicht nur gefühlt, sondern auch gemessen außergewöhnlich kräftig.
Nach zuvor drei sehr trockenen Monaten in Serie fiel im Oktober deutlich mehr Regen, was vor allem auf die Großwetterlage des Typs „Tief Mitteleuropa“ ab Ende der zweiten Dekade zurückging, die gerade unserer Region vom 19.-23.10. ergiebige Niederschläge bescherte. Zum Monatsende blieb es dann aber wieder trocken, in den letzten sieben Tagen fiel so gut wie kein Regen mehr. Die Monatssumme an der Beveraner Station betrug 92,7 mm, womit die langjährigen Monatswerte um gut 76% (1961-1990) bzw. knapp 43% (1981-2010) übertroffen wurden. Hier hat sich seit der vorläufigen Auswertung vom Sonntag nichts mehr getan, weil es bis zum Ende des Monats (beim Niederschlag ist der letzte Messtermin um 05:50 Uhr UTC des Folgetages, in diesem Fall also am 01.11. um 06:50 MEZ) trocken blieb.
Dank einer etwas freundlicheren Phase in den letzten Tagen schaffte es der Oktober 2016 bei der Sonnenscheindauer doch noch mit Mühe über die 50%-Marke der langjährigen Mittelwerte. Das gewichtete Mittel der sechs Umgebungsstationen des DWD mit Sonnenscheinmessung (im Uhrzeigersinn sind dies: Hameln, Alfeld, Göttingen, Warburg, Bad Lippspringe und Lügde-Paenbruch) betrug am Ende 50,9 Stunden und lag damit so niedrig wie selten im Oktober und deutlich mehr auf November-Niveau. Nur 1974 und 1998 war es im zweiten meteorologischen Herbstmonat noch trüber. Von den (allerdings potenziell immer noch zumindest leicht fehlerbehafteten) Klimawerten weicht der aktuelle Monatswert um 47,5 Stunden oder 48,3% (1961-1990) bzw. um 45,2 Stunden oder 47% (1981-2010) nach unten ab.
Aufgrund der häufigen dichten Wolkendecke und des Ausbleibens von Warmluftvorstößen aus südlichen Breiten lagen die Tageshöchstwerte einerseits kaum einmal über der 15-Grad-Marke, das Monatsmaximum betrug 18,2 °C am 16.10. Anderseits verhinderte die Bewölkung nennenswerte nächtliche Ausstrahlungen und damit verbundene deutliche Abkühlungen, so dass im Oktober weder Luft- noch Bodenfrost gemessen wurde – letzteres zum ersten Mal seit 2006 nicht mehr.*
Im etwas wärmeren Mikroklima des Holzmindener Stadtgebietes auf 93 m Höhe betrug das Monatsmittel bei der Temperatur 9,5 °C, während beim Niederschlag mit 85,3 mm ein etwas niedrigerer Wert als in Bevern gemessen wurde.
*Datenbasis bis auf die eigenen Messungen in Holzminden: Deutscher Wetterdienst DWD, teilweise bearbeitet.