Aber auch mehrere Tage mit Höchstwerten unter 15 Grad prägten das Bild
Rückblick auf den Juli 2019 an der Station Silberborn
Mit einer Mitteltemperatur von 16,6 °C war der Juli 2019 an der privaten Station im Kurgarten 0,6 Grad wärmer als im Referenzzeitraum 1981-2010, auf den ersten Blick also völlig unauffällig. Doch auch im Hochsolling gaben sich ungewöhnliche Kälte mit mehreren Tagen, an denen die 15-Grad-Marke deutlich verfehlt wurde, und Rekordhitze in der dritten Dekade die Klinke in die Hand.
Am 25. wurde der alte Rekord von 34,2 °C vom 09.08.1992 um gut 1 Grad übertroffen: Bis zu 35,3 °C wurden vorschriftsgemäß in zwei Metern Höhe über kurz geschnittenem Gras und mit einem aktiv belüfteten Sensor gemessen und selbst wenn man der von der im DWD verwendeten abweichenden Messtechnik einen Strahlungsfehler von ein paar Zehntelgrad zugesteht, steht die Grundaussage außer Frage: einen solch heißen Tag gab es im Solling bisher noch nie. Auch die vier heißen Tage in Folge vom 23. bis 26. sind ein außergewöhnliches Ereignis, nur im August 2003 gab es noch mehr Hitze am Stück. Dazu kamen noch zwei Tropennächte mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad.
Auch im Solling fehlte weiterhin anhaltender Landregen, ein Großteil des gefallenen Niederschlags brachte das Tief mit dem Namen Quinctilius vom 11.-13., davor und danach dominierten aber auch im Hochsolling die trockenen Tage. Die Monatssumme von 82,5 mm entspricht gut 82% des Klimamittels von 1981-2010.
Bei der Sonnenscheinbilanz wurde wie im Wesertal das Mittel der Jahre 1981-2010 geringfügig verfehlt.
Anders als an der DWD-Station in Lingen ist der Bewuchs weit genug entfernt, so dass eine Beeinflussung der Temperaturmessung recht sicher ausgeschlossen werden kann, zumal der Wind aus Ost (das ist die Blickrichtung auf dem Foto) frei über den Park zirkulieren konnte. Der Bewuchs im Südosten steht knapp 20 Meter vom Messinstrument entfernt. Gegenüber den DWD-Stationen in ähnlicher Höhe in der weiteren Umgebung (Harzgerode im Osten, 404 m, 34,7 °C und Brilon-Thülen im Westen, 457 m, 35,5 °C) ergeben sich ebenfalls keine Auffälligkeiten.
An dieser Stelle mal ein großes Lob für die sehr ausführlichen und fachlich kompetenten Berichte. Texte, Grafiken und Fotos – alles sehr ansprechend! Bitte so weitermachen!
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