Eine abwechslungsreiche Wetterwoche zum Start ins neue Jahr

Wolken, Sonne, Sturm, strenger Frost und Niederschläge in allen Formen – die erste Woche im Jahr 2017 hatte beim Wetter so einiges zu bieten, nicht nur deutschlandweit, sondern auch in der Weser-Solling-Region. Nach dem schneelosen Dezember ließ der erste Schnee des neuen Jahres nicht lange auf sich warten: In der Nacht zum Montag fielen auch in den Niederungen Flocken und am Morgen lagen verbreitet 2 cm, im Solling auch 4 cm. Während es im Wesertal schnell wieder grün wurde, nahm der Winter zur Wochenmitte im Solling einen neuen Anlauf: Dort fielen die Niederschläge am Mittwoch überwiegend als Schnee, so dass sich an unserer Wetterstation in Silberborn bis zum Donnerstag eine Schneedecke von 11 cm ausgebildet hatte, weiter oben auf 500-510 m war es noch etwas mehr.

Knackig kalt wurde es dann nach Abzug des Tiefs unter Aufklaren in der Nacht zum Freitag und am Freitagmorgen: Auch ohne Schnee rutschten die Temperaturen im Wesertal verbreitet auf -10 Grad Celsius und etwas darunter, womit der erste strenge Frost seit fast einem Jahr gemessen wurde. Beim DWD in Bevern lag das Minimum bei -10,3 °C am Freitagmorgen, während in Silberborn fast die -15-Grad-Marke erreicht wurde: Um 09:06 Uhr MEZ meldete unsere Wetterstation 2 m über der Schneedecke -14,8 °C. Im Netz des Deutschen Wetterdienstes gab es in Niedersachsen nur in Braunlage auf 607 m mit -15,6 °C einen noch etwas tieferen Wert.

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Der Freitag brachte oben mit maximal -7,4 °C sogar mäßigen Dauerfrost, und auch unten blieben die Werte deutlich unter dem Gefrierpunkt (Höchstwert Bevern -3,7 °C). Am nahezu wolkenlosen Freitag nutzen viele Spaziergänger, Walker und Rodler den Sonnenschein aus einem tiefblauem Himmel über der weißen Winterlandschaft für eine Tour in den Hochsolling, auch einige Langläufer waren dabei, die aber mit noch nicht gespurten Loipen zunächst Vorlieb nehmen mussten.

Am Samstag zeigte sich geschlossene Bewölkung am Himmel und am Abend fiel dann auch in den tiefen Lagen wieder etwas Schnee, der am Sonntag dann wieder weitgehend taute, nachdem die Werte zögernd leicht über den Gefrierpunkt stiegen und sich auch Regen und Eisregen unter den Niederschlag gemischt hatten. Da dieser in den zuvor gefallenen Schnee hineinfiel, blieb die befürchtete „Blitzeislage“ weitgehend aus, dennoch gab es natürlich zeitweise hochwinterliche Straßenverhältnisse. Im Solling herrschte weiterhin Dauerfrost.

 

Winterlich geht es auch durch weite Teile der neuen Woche, wobei es in den Niederungen des Wesertals zunächst nasskalt bleibt mit vorübergehend etwas milderer Meeresluft zum Mittwoch hin. Erst dann dürften auch im Solling leichte Plusgrade erwartet werden. Die nach gegenwärtigen Berechnungen wieder zunehmenden Niederschläge dürften zur Wochenmitte auch in den höheren Lagen vorübergehend in Regen übergehen und der Schneedecke zusetzen, bevor die Schneefallgrenze voraussichtlich im Laufe des Donnerstags wieder sinkt und sich im Hochsolling erneut leichter Dauerfrost einstellen soll. Ob der Winter sich auch weiter unten für mehrere Tage durchsetzen kann oder ob es bei vorwiegend nasskaltem Schmuddelwetter bleibt, ist derzeit noch völlig offen. Eine durchgreifende Milderung ist aber im mittelfristigen Zeitraum die unwahrscheinlichste Variante.

Autor: wesersollingwetter

Hobbymeteorologe und Autor des monatlichen Lokalwetterrückblicks im Täglichen Anzeiger Holzminden.

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