Rückblick auf den April 2017 im Hochsolling

Begann der April zunächst noch so, wie sich die Witterung seit Mitte Februar fast durchgängig präsentiert hatte – deutlich wärmer als zu dieser Jahreszeit üblich – erfolgte zur Monatsmitte eine Umstellung auf eine Nordlage, die mit teils direkt aus arktischen Breiten eingeflossenen Luftmassen nach Ostern für regelmäßige Nachtfröste und Höchstwerte meist nur noch im einstelligen Bereich sorgte.

Dabei fielen die auftretenden Schauer zeitweise wieder in fester Form, teils als Graupel, teils als Schnee. Anders als Ende April 2016 reichte es dabei zwar nicht mehr zu einer messbaren Schneedecke, dennoch darf der Monat April 2017 auch im Hochsolling als ungewöhnlich eingestuft werden. Eine Monatsmitteltemperatur von 0,2 Grad unter dem Klimamittel der Jahre 1961-1990 deutet zunächst auf einen recht durchschnittlichen Monat hin, der es aber mitnichten war – fiel doch die zweite Monatshälfte um satte 3,6 Grad kälter aus als die erste. Einen solch inversen Temperaturverlauf (der jahreszeitlich üblichen Entwicklung also entgegengesetzt) hatte es bereits im vergangenen April gegeben, in diesem Jahr war er allerdings noch stärker ausgeprägt.

Gleich zu Monatsbeginn am 01.04. wurde mit 18,9 Grad Celsius der wärmste Tag des Monats registriert, auch die Tagesmitteltemperatur von 12,8 °C und das Minimum von 7,0 °C wurden an keinem der folgenden 29 Tage mehr erreicht.

Die Mitteltemperatur betrug 5,6 °C und lag damit 0,2 Grad unter dem Mittel der Referenzperiode 1961-1990 und 1,1 Grad unter dem Mittel der Jahre 1981-2010. Damit geht der Monat als der kälteste April seit 2001 in die Klimareihe Hochsolling ein. Er war zudem kälter als der vorausgegangene März, was an diesem Standort zuletzt 1997 der Fall gewesen war. Anders als in der Klimareihe Holzminden/Bevern, wo man bis 1938 zurückgehen muss, um einen Vergleichsfall zu finden, gab es in Silberborn u.a. auch von 1989 bis 1991 den Fall, dass der zweite Frühlingsmonat kälter ausfiel als der erste.

Die Niederschlagbilanz weist ein deutliches Defizit gegenüber den langjährigen Mittelwerten aus: 41,1 mm fielen vom Himmel, dies entspricht nur 52,7% des Mittels der Jahre 1961-1990 und 60,5% des Mittels von 1981-2010. Zu trocken bedeute in diesem Monat nicht gleichzeitig viel Sonnenschein: Mit geschätzten 134 Sonnenstunden wurden die Klimamittelwerte um 6% (1961-1990) bzw. 14% (1981-2010) verfehlt.

Der Wind spielte kaum eine Rolle, die stärkste Böe lag bei etwas unter 60 km/h.

April 2017 an der Station Holzminden-Silberborn (428 m über NN):

Monatsmitteltemperatur: 5,6 °C
Maximummittel: 9,9 °C
Minimummittel: 1,2 °C
Maximum: 18,9 °C am 01.04.2017
Niedrigstes Maximum: 3,8 °C am 18.04.2017
Minimum: -4,6 °C am 20.04.2017
Höchstes Minimum: 7,0 °C am 01.04.2017
Höchstes Tagesmittel: 12,8 °C am 01.04.2017
Niedrigstes Tagesmittel: 0,4 °C am 19.04.2017
Frosttage: 11

Niederschlagssumme: 41,1 mm
Höchste Tagessumme: 10,7 mm am 12.04.2017
Tage mit messbarem Niederschlag: 16
Tage ohne Niederschlag: 14
Schneedeckentage: 0

Mittlere Luftfeuchte: 80,1%

Mittlerer Luftdruck: 1.022,1 hPa
Maximum: 1.037,3 hPa am 20.04.2017
Minimum: 1.003,0 hPa am 25.04.2017

Berechnete Sonnenscheindauer: ca. 134 Stunden

Maximale Windböe berechnet auf 10 m über Grund: 59,6 km/h am 25.04.2017

Autor: wesersollingwetter

Hobbymeteorologe und Autor des monatlichen Lokalwetterrückblicks im Täglichen Anzeiger Holzminden.

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