Der März 2018 im Oberwesertal war kalt, trocken und sonnig
Mehr spätwinterlich als frühlingshaft präsentierte sich der erste meteorologische Frühjahrsmonat im Holzmindener Oberwesertal. Der Monat startete mit Dauerfrost und einem neuen negativen Tagesrekord bei den Maxima. Nach einem deutlichen Temperaturanstieg, der seinen Höhepunkt zu Beginn der zweiten Dekade erreichte, kehrte der Winter ab Monatsmitte mit Schnee, Eis und erneutem Dauerfrost noch einmal zurück. Am 17. wurde mit -2,5 °C sogar ein neuer negativer Dekadenrekord bei den Höchstwerten aufgestellt, im üblichen Tmax-Auswertungszeitraum zwischen 06 und 18 Uhr UTC ging es sogar nicht über -3,4 °C hinaus.
Im Verlauf der dritten Dekade pendelten sich die Temperaturen dann im Bereich der langjährigen Mittelwerte ein, so dass der März 2018 letztlich deutlich weniger kalt bilanziert als der 2013er, der mit nur 0,3 °C als zweitkältester nach 1987 in die Messreihe seit 1935 eingegangen war.
Dennoch liegt der viertkälteste März der letzten 30 Jahre hinter uns, außer 2013 war es in diesem Zeitraum nur 1996 und 2006 noch kälter. Besonders markant ist der Unterschied zum sehr milden Vorjahresmärz, der noch fast 5 Grad wärmer war.
Mit einer Monatsmitteltemperatur von 3,1 °C wurde das Mittel der Jahre 1981-2010 um 1,8 K verfehlt, damit war es im Vergleich zu diesem 30-Jahreszeitraum der zweite deutlich zu kalte Monat in Folge, so dass der Überschuss des sehr milden Januars bereits aufgezehrt ist, mehr noch: Das erste Quartal 2018 schließt um 0,5 K kälter ab als im Mittel von 1981-2010 und sogar um fast 1 Grad (-0,93 K) unter dem Mittel der vergangenen 30 Jahre (1988-2017). Der Januar 2018 war damit der wärmste Monat im Zeitraum Dezember bis März.
Zwar nicht ganz so niedrig wie im Februar, aber immer noch deutlich unter den langjährigen Klimawerten lag die Niederschlagssumme: Mit 42,0 mm wurden nur 57,7% des Mittels der Jahre 1981-2010 erreicht, wobei die Anzahl der Niederschlagstage von 21 sogar leicht überdurchschnittlich war, die Tagesmengen aber meist nur gering ausfielen – die höchste 24-Stunden-Summe am 12.03. nahm sich mit 6,6 mm auch recht bescheiden aus.
Im laufenden Jahrzehnt waren bisher fast alle Märzen mehr oder weniger deutlich trockener als im Mittel, nur 2015 gab es eine positive Abweichung.
Die Sonne zeigte sich mit rund 126 Stunden nicht nur häufiger als im langjährigen Mittel (+21,6%), sie schien sogar länger als in weiten Teilen des Landes – ein für unsere Region ungewöhnlicher Vorgang. In Hameln wurden sogar knapp 133 Stunden gemessen.
Anders als im Vorjahr reichte es aber nicht für eine längere Schönwetterperiode: 2017 gab es zwischen dem 24. und 28.03. gleich fünf sonnenscheinreiche Tage (>= 10 h) am Stück, in diesem Jahr waren es nur zwei im gesamten Monat. Und an immerhin neun Tagen war es trüb, an sechs davon zeigte sich die Sonne gar nicht.
Der extrem trübe Jahresauftakt im Januar konnte dank der beiden nachfolgenden Monate deutlich überkompensiert werden, das erste Quartal brachte sogar rund 38 Stunden oder 17% mehr als im 30jährigen Durchschnitt.
Daten der Station Bevern (Betreiber: DWD, 110 m über NN, ID 2323, Datenbasis: DWD, teilweise bearbeitet, Sonnenscheinwerte interpoliert) – März 2018:
Monatsmitteltemperatur: 3,1 °C
(-2,2 K vs. gleitendes 30-Jahres-Mittel, -1,8 K vs. 1981-2010, -0,9 K vs. 1961-1990, -1,3 K vs. Gesamtreihe 1935-2018)
Höchstes Tagesmittel 11,6 °C am 11.03.
Tiefstes Tagesmittel: -6,5 °C am 01.+02.03.
Tmax-Mittel: 7,9 °C
Tmax: 17,9 °C am 11.03.
Tmin-Mittel: -1,3 °C
Tmin: -10,6°C am 02.03.
Tmin-Mittel 5 cm: -3,0 °C
Tmin 5 cm: -11,6 °C am 02.03.
Frosttage: 18
Eistage: 5 -mehr als im met. Winter 2018 (4) –
Tage mit Bodenfrost: 20
Kältesumme: 27,0
Besonderes Vorkommnis: Negativer Tmax-Dekadenrekord am 17.03. mit -2,5 °C (06-18 UTC sogar -3,4 °C)
RR: 42,0 mm (57,7% vom Mittel 1981-2010, 73,8% vom Mittel 1961-1990)
Maximum: 6,6 mm am 12.03.
Tage mit messbarem Niederschlag: 21
Trockene Tage: 10
Schneedeckentage: 3
Max. Gesamtschneehöhe: 3 cm am 17.03.
Dazu 5 Tage mit Schneeflecken
SSD: 125,6 h (121,6% vom Mittel 1981-2010, 125,5% vom Mittel 1961-1990)
Maximum: 11,2 h am 19.03.
Sonnenscheinreiche Tage >= 10 h: 2
Trübe Tage <= 1 h: 9
Davon ohne Sonnenschein: 6