Ganz anders als in den ersten sechseinhalb Wochen des meteorologischen Winters präsentiert sich das Wetter in der Weser-Solling-Region seit dem vergangenen Freitag, nämlich: sonnig, trocken und sehr kalt. Genaugenommen kam die Umstellung bereits am Donnerstagnachmittag, zwar ohne Blitz, aber mit Donner während eines kurzen Gewitters, das den Kaltfrontdurchgang begleitete. Während es in den Niederungen bei Regen und nassem Schnee blieb, der auf den noch warmen Böden keine Überlebenschance hatte, ging der Niederschlag in den höheren Lagen ab etwa 250 m rasch in Schnee über und es konnte sich eine dünne Schneedecke ausbilden – und auch halten, denn die Temperaturen sind seitdem hochwinterlich mit Dauerfrost zunächst weiter oben, seit Montag auch in den Niederungen. Dazu gab es nachts und morgens mäßigen, stellenweise auch strengen Frost. Die Sonne zeige sich seit Freitag an fünf Tagen in Folge regelmäßig über sechs Stunden, am Sonntag und Montag wurde sogar die derzeit maximal mögliche Dauer von siebeneinhalb Stunden erreicht.
Bewohner und Besucher nahmen es dankbar an und nutzten die Gelegenheit zu Spaziergängen und auch Rodeltouren, zum Beispiel am Köterberg.
Im Wesertal wartet man hingegen immer noch auf den ersten Schneedeckentag des Winters, zuletzt dauerte es vor fünf Jahren so lange, damals lag dann aber am Morgen des 24. Januar der erste messbare Schnee auch in Bevern. So weit wird es morgen Früh wohl nicht kommen, denn der nächste Niederschlag dürfte erst am Samstag fallen, und da wird die Lage dann sehr verzwickt. Die Wettermodelle haben derzeit große Schwierigkeiten und bieten daher alle paar Stunden neue Varianten an, sowohl in den Temperatur- als auch Niederschlagsberechnungen ist die Bandbreite der Lösungen sehr groß, wobei sich im Laufe des heutigen Tages die sehr kalten Berechnungen für Samstag auf dem Rückzug befinden. Derzeit spricht daher einiges dafür, dass zunächst auch in den Niederungen Schnee fallen könnte, dieser dann aber rasch in Regen übergeht und die Temperaturen wieder deutlich über den Gefrierpunkt ansteigen, bis zu 5 Grad werden derzeit für die tiefen Lagen berechnet, und das würde bedeuten, dass auch im Solling vorübergehend Regen fällt und die dünne Schneedecke erst einmal dahin wäre. Allerdings sollte es im Laufe des Sonntags wieder kälter werden und die Niederschläge dann in den höheren Lagen wieder in Schnee übergehen – wobei dieses Szenario heute Abend wieder etwas mehr in Frage steht.
Für das Wochenende gelten also noch mehrere Fragezeichen, Einigkeit besteht aber weitgehend darüber, dass eine Milderung nur vorübergehend wäre und es in der neuen Woche nachts wieder frostig und tagsüber der Gefrierpunkt nur wenig überschritten wird und sich in den höheren Lagen wieder Dauerfrost einstellt. Und bis zum Wochenende bleibt es ohnehin erst einmal, wie es ist: Frostig und das wohl weiterhin rund um die Uhr, wobei die Bewölkungslage noch unklar ist. Trübnis wie heute bedeutet etwas weniger kalte Nächte und nur geringe Erwärmung am Tage, während bei leichter Bewölkung die Nachtföste stärker ausfallen und die Sonne die Luft tagsüber etwas stärker erwärmen kann. Schon für den morgigen Donnerstag gehen die Prognosen der Wetterdienste in Sachen Bewölkung und Sonnenschein extrem auseinander: während der Anbieter wetteronline einen komplett sonnigen Tag in Aussicht stellt, zeigt meteogroup kaum Sonnenschein und der DWD entscheidet sich für die Mitte.