Rückblick auf den Winter 2018/2019 an der Station Silberborn
Deutlich wärmer als im langjährigen Mittel war der meteorologische Winter 2019 im Hochsolling. Dazu gab es bis zum Ende der ersten Februardekade viel Niederschlag, der meist als Regen fiel, und wenig Sonnenschein, bevor die Umstellung auf eine höhenwarme, trockene und sehr sonnige Hochdrucklage dafür sorgte, dass der Winter am Ende über 20% mehr Sonnenschein brachte als im Durchschnitt.
Für Schneeliebhaber war es dagegen weitgehend ein Winter zum Vergessen: Zwar konnte an insgesamt 25 Tagen eine Schneedecke gemessen werden, aber die Abschnitte währten meist nur recht kurz und vor allem fehlte es an der Menge bzw. Höhe – an nur einem Tag wurde die maximale Höhe von 8 cm gemessen, sonst waren es meist höchstens 5-6 cm – zu wenig für gespurte Loipen und Skilanglauf. Dabei war die Großwetterlage sogar relativ günstig für einen schneereichen Winter in einer Mittelgebirgslage, denn häufig strömte feuchte Luft mit Niederschlägen aus Nordwesten oder Norden ein, doch diesmal war das Temperaturniveau oft um 1-2 Grad zu hoch, so dass sich meist erst ab ca. 700 m eine mächtigere und länger haltende Schneedecke ausbilden konnte – für den Solling lag die Grenze zwischen Schmuddel und weißer Pracht oft um 200 m zu hoch. Immerhin reichte es in der letzten Januar- und ersten Februardekade zu einem etwas längeren Abschnitt mit Schnee und Frost. Doch die Zahlen sprechen letztlich für sich, nicht nur beim Schnee: 14 Eistage mit Dauerfrost, 44 Frosttage und eine Kältesumme von 65,2 Kelvin liegen in etwa im bzw. ein Stück unter dem Klimamittel- des gut 300 m tiefer gelegenen Wesertals wohlgemerkt. Für den Hochsolling sind es dagegen deutlich unterdurchschnittliche Werte.
Immerhin konnte die lange trockene Phase des Vorjahrs genau mit Beginn des Winters beendet oder zumindest für gut zwei Monate unterbrochen werden, doch reicht die gefallene Menge (noch) nicht aus, um Entwarnung für die Sollingwälder geben zu können. Immerhin blieben in diesem Winter stärkere Sturmereignisse aus.