Rückblick auf den Januar 2020 an der MeteoGroup Unwetterreferenzstation Silberborn
Mit 2,5 °C lag die Monatsmitteltemperatur im Januar um 3,2 K über dem Mittel der Jahre 1981-2010, das neue Klimamittel der Jahre 1991-2020 von -0,2 °C wurde um 2,7 K übertroffen. Am wärmsten war es am Monatsletzten mit einem Maximum von 10,3 °C und einem Tagesmittel von 8,5 °C. An 14 Tagen gab es Frost, das tiefste Minimum lag mit -4,5 °C am 21. Januar ungewöhnlich hoch. Die Inversionslage in der letzten Dekade bescherte dem Hochsolling immerhin zwei Eistage am 24. und 25.01., die Kältesumme blieb mit 7,6 K für einen Standort auf dieser Höhe außergewöhnlich niedrig.
Die Niederschlagsmenge erreichte mit 62,8 mm nur 59% vom Mittel der Jahre 1981-2010. Die höchste Tagessumme fiel am 27.01. mit 11,9 mm. An zwölf Tagen blieb es trocken.
Rekordverdächtig ist die Schneebilanz: Zum offiziellen Termin am Morgen um 06:50 Uhr MEZ gab es auf Stationshöhe von knapp 430 m keinen Schneedeckentag im Januar, lediglich nachts um zwei notierte Beobachter Wolfgang Peter am 19. Januar eine geschlossene Decke von gut 2 cm nach einem Schauer, die aber rasch wieder abtaute. Dies dürfte ein Novum in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen im Solling seit 1937 sein, allenfalls der Januar 1975 kommt noch als nahezu schneefrei in Frage, genau ermitteln lässt sich dies wegen unvollständiger Daten leider nicht mehr.