Rückblick auf den März 2020 an der DWD-Station Bevern
Der März 2020 war an der DWD-Station Bevern wie in weiten Teilen des Landes geprägt von einer tiefdruckdominierten, nassen, trüben und sehr milden ersten Monatshälfte sowie einer hochdruckdominierten, sehr trockenen, außergewöhnlich sonnenscheinreichen und im Verlauf kühlen bis kalten zweiten Hälfte, in der es fast durchgehend Bodenfrost und in den letzten neun Tagen auch regelmäßig Luftfrost gab.
Hervorstechend waren dabei der 30. März, der mit einem Minimum von -5,9 °C in 2 m Höhe und -8,1 °C in 5 cm über dem Erdboden die kälteste Nacht des Winterhalbjahres brachte, sowie die Phase vom 22.-28. mit einer der längsten bisher beobachteten Abfolge an Tagen mit nahezu maximal möglicher Sonnenscheindauer. Die zweite Monatshälfte war damit die sonnigste seit Messbeginn dieses Parameters 1951.
Insgesamt sortiert sich der März 2020 wie folgt in die nunmehr 86-jährige Messreihe ein:
19 mal war es wärmer, 64 mal kälter und zweimal gleichwarm, also im Temperaturranking ein geteilter 20. Platz.
49 Märzen waren trockener und 36 nasser, hier gibt’s also einen Platz im Mittelfeld, während nur ein März bisher sonniger war (2011) und einer ähnlich (2003, die eine Stunde Differenz liegt im Rahmen der Fehlertoleranz bei der Interpolation).
Eine Schneedecke gab es wie schon im gesamten Winter nicht, damit stellt das Winterhalbjahr ein Novum in der Messreihe dar, denn auf den bisher einzigen schneelosen Winter folgte 2008 ein März mit drei Schneedeckentagen. Sollte nun noch das sehr seltene Ereignis Schneedeckentag(e) im April ausbleiben (worauf die Modelle ja hindeuten), wäre es tatsächlich das erste Winterhalbjahr ohne jeden Schneedeckentag seit Messbeginn.
Schneelose Märzen seit 1951 gab es zuvor 30, dies ist also Nummer 31, wobei die abgelaufene Dekade (2011-2020) die mit den wenigsten Jahren mit Schneedecke war (lediglich zwei Jahre, 2013 und 2018).









Während in den gezeigten Diagrammen als aktuelles Mittel der Zeitraum 1991-2019 angegeben ist, wollen wir nun noch auf die Entwicklung der 30-Jahres-Mittel bei der Temperatur, genauer: bei den Tagesmittelwerten und den mittleren Tageshöchstwerten blicken, und zwar für die beiden WMO-Referenzperioden 1961-1990 und 1991-2020 sowie die „Hilfsperiode“ 1981-2010:


Und damit zu den Charts für die gesamte Zeitreihe. Monatswerte gibt’s für den März seit 1935 (Temperatur und Niederschlag), Tageswerte seit 1951, worauf sich die Schneedeckentagbilanz stützt. Sonnenscheinwerte zur Interpolation werden ebenfalls seit 1951 herangezogen.



